Hilft dieser Sieg auch weiter?
Die ganz große Freude stellt sich bei der Fortuna nach dem 1:0 gegen Dresden nicht ein.
Düsseldorf. Jens Langeneke legte sich vor der Kabine lautstark mit einem Dresdener Betreuer an, und unmittelbar nach dem Schlusspfiff feierten die rund 3500 mitgekommenen Dynamo-Fans ihre Mannschaft mit Applaus und Sprechchören. So richtig wurde nicht deutlich, welches Fußball-Team das Düsseldorf-Dresdener Drittliga-Duell gewonnen hatte.
Eher zaghaft machten sich die Fortunen auf in Richtung Fans, um sich für die Unterstützung beim 1:0 (1:0) im fünftletzten Saisonspiel zu bedanken. Damit hatte der Tabellenvierte zumindest seine Pflicht im Aufstiegsrennen erfüllt, was es am kommenden Sonntag in Braunschweig zu wiederholen gilt.
Vielleicht lag die zurückhaltende Stimmung an den Vorfällen im Umfeld rund um den Rücktritt von Aufsichtsratschef Reinhold Ernst am Montag zuvor. Oder daran, dass nach vier Heimspielen ohne Sieg das Gefühl des Erfolges fast vergessen war. Nicht zuletzt mussten die Fortunen vor 14 024 Zuschauern arg zittern - selbst als ihre Mannschaft in Überzahl spielte.
"Wir müssen das zweite Tor unbedingt machen, damit wäre die Gegenwehr gebrochen gewesen", sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier. Doch trotz der ein oder anderen Konterchance in der Schlussphase tat ihm seine Mannschaft diesen Gefallen nicht.
Jeder der drei Stürmer, Axel Lawarée, Ranisav Jovanovic und der eingewechselte Bekim Kastrati, hatte eine Gelegenheit, die als "100-prozentig" eingestuft werden muss. Verschossen und vergeben.
Am Ende reichte es trotzdem. Weil die Gäste ihre wenigen, wenn auch klareren Möglichkeiten nicht verwerteten und die Fortunen mit Glück und Geschick ihr Tor verteidigten. Als herausragendes Beispiel stand der Innenpfosten-Treffer von Halil Savran (34.). "Diese 1:0-Spiele sind doch die schönsten", sagte Meier, sagte aber gleich hinterher: "Für mich aber sicher nicht."
Die Zuschauer waren sich offenbar auch nicht sicher, zumal die erste Hälfte trotz des "goldenen Tores" von Andreas Lambertz eher ein Langweiler war. Erst in der zweiten Hälfte stopften die Fortunen die offenbarten Löcher im Mittelfeld und gingen mit von Meier zu recht gelobtem "Engagement und Leidenschaft" zur Sache.
Durch die in der letzten halben Stunde vermehrt nach vorne spielenden Dresdener ergaben sich zudem Räume für Konter, während die Gäste bis zuletzt dem Ausgleich nahe zu sein schien. Vielleicht erklärt sich auch dadurch die seltsam zurückhaltende Stimmung in der Arena.
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