Fortuna Düsseldorf Im Tor gut aufgestellt, vorn fehlt noch was
Nach dem ersten Trainingslager und drei Testspielen ist der Konkurrenzkampf bei der Fortuna bereits voll im Gange. Auf einigen Positionen besteht noch Handlungsbedarf.
Düsseldorf. Zwei Wochen Training stecken jetzt in den Beinen der Fortuna-Profis. Die ersten Schlüsse lassen sich bereits ziehen. Die Mannschaft von Friedhelm Funkel macht den Eindruck, als wäre sie weiter als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison. Der personelle Wechsel hält sich beim Fußball-Zweitligisten (noch) in Grenzen. Die WZ blickt auf den Stand der Dinge in den einzelnen Mannschaftsteilen.
Im Tor ist die Fortuna bestens aufgestellt, obwohl Fortunas Cheftrainer nach dem letzten Test sauer auf Michael Rensing war. Dieser hatte einen Hennefer Spieler vor dem 1:2 angeschossen. „Das darf auch in solchen Spielen nicht passieren“, kommentierte Funkel, der alle drei Torhüter jeweils in einem der drei bisherigen Testspiele einsetzte. Youngster Tim Wiesner ist auf einem guten Weg, aber er braucht genauso wie Zugang Raphael Wolf Training und mehr Spielpraxis, um noch stabiler zu werden. Michael Rensing wirkt trotz des Fehlers fokussiert und ist ansonsten bereits in guter Form.
Auf der rechten Seite wartet alles auf einen Ersatzmann für Julian Schauerte. Jerome Kiesewetter ist für diesen Job zu offensiv eingestellt und könnte ihn nur übernehmen, wenn die Fortuna mit Dreierkette spielen würde. Schauerte versuchte in den drei Spielen mehr für die Offensive zu tun, aber Partien auf diesem Niveau haben noch nicht genügend Aussagewert.
Lukas Schmitz scheint gesetzt zu sein. Der neue Mann für die linke Seite, Niko Gießelmann, spielte dreimal je eine Hälfte als linker Innenverteidiger. Anderson Lucoqui kann hier und da einspringen, so wie im letzten Saisonspiel gegen Aue. Aber er muss noch viel lernen.
Auch Andre Hoffmann leistete sich gegen Hennef einen Bock, der zu einem Gegentor führte. Auch das wollte sein Trainer nicht auf die Müdigkeit nach hartem Training zurückführen. „So etwas geht gar nicht. Selbst gegen solche Gegner sind diese Aussetzer tödlich“, sagte Funkel. Robin Bormuth und Kaan Ayhan spielten bisher solide. Ein weiterer erfahrener Innenverteidiger mit guter Spieleröffnung würde nicht schaden. Aber auch Gökhan Gül sollte nicht vergessen werden. Dem Kapitän der deutschen U 19-Nationalmannschaft gehört die Zukunft.
Hier gibt es keine neuen Erkenntnisse. Adam Bodzek und Marcel Sobottka sind dort gesetzt, obwohl Taylan Duman langsam anfängt, ein ernsthafter Konkurrent für die Arrivierten zu werden.
Solange er für Fortuna spielt, ist Ihlas Bebou dort Stammkraft. Jerome Kiesewetter riss bislang keine Bäume aus. Davor Lovren macht einen sehr guten Eindruck und könnte mit seiner Antrittsschnelligkeit und Dribbelstärke eine Alternative sein. Auf links schlug Axel Bellinghausen die besten Flanken. Ansonsten sucht man dort vielleicht noch Emmanuel Iyoha. Aber ihm fehlt offensichtlich nach einer für ihn enttäuschenden Saison das Selbstvertrauen. Hier könnte vielleicht Gießelmann seine Chance gegen stärkere Gegner erhalten.
Oliver Fink wirkt wie aus einem Jungbrunnen aufgetaucht. Er wirkt beweglich, zeigt sich derzeit als der torgefährlichste Fortune und ist laufstark wie eh und je. Özkan Yildirim schien in der Endphase der vergangenen Saison endlich angekommen zu sein. Doch in der Vorbereitung hat er bislang in allen drei Spielen kaum ein Bein auf die Erde bekommen. Dafür überzeugt Florian Neuhaus, der engagiert, technisch stark und mit viel Übersicht auftritt. Ihm ist nur anzumerken, dass er die Laufwege seiner Kollegen noch verinnerlichen muss.
Hier bewegt sich noch zu wenig. Bebou ist keine Alternative, Iyoha bekommt dort keine Chance, Ivo Karlo Majic ist zu unerfahren. Durch die Verpflichtung von Rouwen Hennings (siehe Text rechts) ist zumindest der Status der Vorsaison wieder hergestellt. Havard Nielsen, der aktuell als möglicher Zugang gehandelt wird, würde Fortunas Offensive sicherlich guttun, auch an der Seite von Hennings.