Interimstrainer Reck: Ich lebe die Spielfreude vor

Fortunas Interimstrainer möchte den eingeschlagenen Weg weitergehen, fordert aber auch drei Punkte gegen Aue.

Foto: Christoph Wolff

Düsseldorf. Fußball ist in den Augen von Oliver Reck ein Spiel, mit dem die Zuschauer unterhalten werden sollen. Und wie geht das von Spielerseite am besten? Die gut bezahlten Fußball-Profis müssen Spaß am Spiel haben, um diese Freude an die Fans auf den Tribünen zu vermitteln. Deshalb ist ein lockeres Auslaufen in den letzten drei Saisonspielen das Letzte, was der Interimstrainer von Fortuna Düsseldorf sehen möchte. Natürlich gilt das auch für die kommende Begegnung der Fortuna in der Arena mit dem Team von Erzgebirge Aue (13 Uhr).

„Wir wollen die Zuschauer mitnehmen. Denn gerade bei der Fortuna sind die Fans ein ganz wichtiger Faktor“, sagte Oliver Reck gestern im Pressegespräch 24 Stunden vor dem Anpfiff. „Viele Zweitligisten staunen, dass wir gegen Gegner wie die Sachsen in dieser Situation über 30 000 Zuschauer haben werden.“ Deshalb müsse klar sein, dass sich die Spieler vor dieser Kulisse auch zerreißen, um die Fans zu begeistern.

Dass erneut in Charly Benschop, Tugrul Erat und Andreas Lambertz drei weitere Spieler verletzt nicht zur Verfügung stehen, ist für Oliver Reck kein Thema, das ihn zu großen Sorgen veranlassen würde. „Es ist zwar bitter, und wir werden uns mit diesem Verletzungspech weiter auseinandersetzen, aber wir werden nicht darüber jammern“, sagte der Trainer. „Im Gegenteil, ich freu mich für jeden Spieler, der jetzt dabei ist und sein Können zeigen kann.“

Dass die Trainingsplätze für die Verletzungsmisere und die (zu) vielen Muskelverletzungen verantwortlich sind, hält der derzeit verantwortliche Fortuna-Trainer übrigens für „absoluten Humbug“. Man hätte derzeit ideale Bedingungen im Training, zumindest was den Untergrund angehe.

Gegenüber den zuletzt siegreichen Spielen will Reck so wenig wie möglich ändern, weil sich die Abläufe endlich eingespielt haben. „Jedes weitere Spiel ist hilfreich, diesen Prozess zu verstärken.“ Dass seine Mannschaft so gut harmoniere und erfolgreich ist, verfolgt Reck nicht mit besonderem Stolz. Das sei die falsche Formulierung. „Ich freue mich einfach, dass das, was ich vermittle, bei den Spielern ankommt“, sagte Reck. „Ich lebe den Spaß vor und trainiere das, was mir als Spieler damals Spaß gemacht und mich motiviert hat.“

Für den Coach ist es ganz wichtig, dass der Mannschaft nicht der Teamgeist abgesprochen wird: „Die Mannschaft funktioniert. Ich habe versucht, alle mit ins Boot zu nehmen und ihnen die Verantwortung zu geben“, erklärte der 49 Jahre alte Interimstrainer der Fortuna. „Dafür müssen die Spieler auch mehr tun.“

Auf die Frage, ob die Impulse, die Reck der Mannschaft gebe, sich irgendwann einmal abgenutzt haben, sagte dieser: „Es müssen immer wieder neue Anreize gesetzt werden, immer muss sich irgendetwas verändern, damit keine Langeweile oder ein Trott aufkommt.“ Und man kauft dem Trainer ab, dass er auch sicherlich kommende Rückschläge wegstecken wird.