Interview: „Fortuna ist gefährlich“
Bruno Labbadia denkt nicht mehr an den Düsseldorf-Fluch mit Leverkusen und warnt vor einem starken Gegner.
Düsseldorf. Den Druck vor dem Pokalspiel am Montag (20.30 Uhr/ Arena) liegt eindeutig beim Hamburger SV. "Wir sind Favorit und müssen siegen", sagte der deutsche Nationalspieler Piotr Trochowski in einem Bild-Interview unmissverständlich. Zudem wähnen sich die Spieler des Fußball-Bundesligisten nach dem 4:0-Sieg in Randers (Dänemark/ Euro-League-Qualifikation) in guter Form und ideal von Trainer Bruno Labbadia eingestellt. "Wir spielen kompakter und taktisch cleverer als letzte Saison", sagt Trochowski.
Bruno Labbadia hat allerdings nicht die besten Erinnerungen an Düsseldorf. Vergangene Saison musste er als Trainer von Bayer Leverkusen im Düsseldorfer "Exil" die Heimspiele austragen. Und in der Liga gelang ihm erst im letzten Spiel in der Arena ein einziger Sieg gegen Borussia Mönchengladbach.
Allerdings war Bayer 04 mit Labbadia im Pokal wesentlich erfolgreicher. In Düsseldorf gelangen die wichtigen Erfolge gegen Cottbus, den FC Bayern und Mainz 05 im Halbfinale. Welche Erinnerungen der neue Hamburger Trainer an Düsseldorf wirklich hat, verriet uns der 43-Jährige im Interview vor dem Pokalspiel am Montag seines HSV bei Fortuna Düsseldorf.
Labbadia: Ja, auf jeden Fall, es ist ein hochattraktives Pokalspiel, das in einem würdigen Rahmen stattfinden wird. Es ist wohl eines der schwersten Lose, das wir mit der Fortuna gezogen haben. Denn rund um Düsseldorf herrscht um diese Mannschaft eine große Euphorie.
Labbadia: Die Fortuna hat eine Mannschaft mit erfahrenen und qualitativ guten Spielern. Sie spielt variabel und ist technisch gut. Mit der Unterstützung der Fans traue ich dem Team in der 2. Liga eine gute Rolle zu. Und auch Norbert Meier, der so viele Jahre im Profi-Fußball als Trainer aktiv ist, weiß, worauf es ankommt. Die Begeisterung rund um den Aufstieg macht den Gegner so gefährlich. Die Euphorie hilft der Fortuna.
Labbadia: Nein, aber wir haben Sie mehrfach von unseren Scouts beobachten lassen.
Labbadia: Nein, dieses Thema spielt für mich in den Überlegungen vor diesem Pokalhit keine Rolle. Düsseldorf und Leverkusen sind inzwischen für mich abgehakt. Wir bereiten uns nun intensiv und gut auf dieses Spiel vor, ohne Gedanken an die Vergangenheit.
Labbadia: Spätestens seit dem Transfer von David Rozehnal sind wir personell sehr gut aufgestellt. In Dänemark haben wir die erste Hürde zum Erreichen der Euro League überzeugend genommen und ein erstes gutes Ergebnis erzielt. Aber einen echten Grund zur Freude werden wir erst haben, wenn wir im Pokal weiterkommen und gut in die Liga starten.
Am Sonntag trainierte der HSV noch einmal auf der heimischen Anlage. Dabei war auch mit seiner zweiten Einheit der tschechische Zugang David Rozehnal, der mit Lazio Rom die komplette Vorbereitung absolviert hat und sich einsatzbereit meldet. Dafür ist Guy Demel leicht angeschlagen. Er leidet an einem Pferdekuss. Um 16.50 Uhr ging es am Sonntag mit dem Flieger nach Düsseldorf. Hier ist der HSV im Hilton untergebracht.