Interview mit Ahmet Cebe: „Keiner kam mit böser Miene“
Stürmer Ahmet Cebe spricht vor dem Spiel gegen den VfB Lübeck über die Stimmung im Team und seine Ziele mit der Fortuna.
Über Ahmet Cebes rechtem Auge blüht ein violettes Veilchen aus dem jüngsten Training. Doch die gute Laune kann ihm weder das blaue Auge, noch die erste Niederlage in Magdeburg verderben. Wir sprachen mit dem 24-jährigen Stürmer über die Situation beim Fußball-Regionalligisten Fortuna Düsseldorf.
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach der ersten Niederlage der Saison in Magdeburg?
Ahmet Cebe: Die ist eigentlich so gut wie vorher. Keiner kam mit böser Miene zum Training. Auch der Trainer selbst war guter Laune. Das ist ganz wichtig für uns.
Sie standen in Magdeburg zweimal goldrichtig, um ein Tor zu erzielen, bekamen den Ball aber nicht. Wie sauer waren Sie?
Cebe: Ich war richtig sauer. Aber das ist längst vergessen. Ich habe zum Beispiel die Szene von Sebastian Heidinger nochmal auf Video gesehen: Um den Ball zu mir zu bringen, hätte er knallhart passen müssen. Da hätte ich vielleicht Probleme mit der Ballannahme gehabt.
Die Rekordserie von acht Spielen ohne Gegentor ist gerissen. Ist das vielleicht sogar eine Erleichterung, weil nicht mehr alle von Rekorden und Serien sprechen?
Cebe: Das war sowieso nie ein großes Thema bei uns. Die Serie ist jetzt vorbei. Aber in den ersten neun Spielen nur einmal zu verlieren, das ist doch eine tolle Zwischenbilanz.
Nach dem ersten Rückschlag stellen sich viele die Frage, wie das Team das verkraftet. Wie ist der Zusammenhalt?
Cebe: Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass es jetzt Streit geben könnte. Den gab es ja auch vorher nicht, obwohl da die Konkurrenz-Situation in der Mannschaft auch schon sehr groß war. In der Hinsicht haben wir ein super Mannschaft.
Hat die Mannschaft sich vorgenommen, einen neuen Rekord zu jagen?
Cebe: Nein. Der einzige Rekord, den wir brechen wollen, ist, dass Fortuna nach acht Jahren wieder Bundesligist wird. Wir wollen es besser machen als in der vergangenen Saison.
Sie wurden bisher sechsmal ausgewechselt. Fehlt Ihnen die Kraft für 90 Minuten?
Cebe: Nein, ich würde am liebsten durchspielen. Aber manchmal muss der Trainer auch versuchen, neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Ich hätte jedenfalls gerne schon so oft das Tor getroffen, wie ich ausgewechselt wurde.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Uwe Weidemann?
Cebe: Er war der Einzige, der mich damals trotz Verletzung (Wadenbeinbruch, Anm. der Red.) unbedingt wollte, alle anderen Interessenten sind abgesprungen. Außerdem finde ich es klasse, dass er nicht aufgegeben hat, als es in der vergangenen Rückrunde nicht lief und viele gegen ihn geschossen haben.
Ahmet Cebe, auf die Frage nach neuen Rekorden
Beim nächsten Gegner Lübeck spielt Ihr Freund Giuseppe Canale. Hat er schon ein Tor gegen die Fortuna versprochen?
Cebe: Pino wollte das erste Tor gegen uns schießen, aber das geht ja nicht mehr. Er war lange verletzt und wird auch nicht von Anfang an auflaufen. Aber die letzte halbe Stunde will er spielen. Er hat geunkt, dass ich dann ja schon ausgewechselt sei. Aber ich werde alles geben, um durchzuspielen.
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