Ist Fortuna reif für den Aufstieg?

Was funktioniert? Was eher weniger? Eine Analyse.

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Düsseldorf. Spätestens jetzt muss bei Fortuna Düsseldorf über den Aufstieg gesprochen werden: Tabellenzweiter, seit zehn Begegnungen der 2. Fußball-Bundesliga nicht mehr verloren. Und angesichts der zuletzt gezeigten Qualität im Taktischen und Spielerischen spricht Vieles dafür, dass es auch am Montagabend im Duell mit Greuther Fürth (20.15 Uhr, Arena) so bleibt. Aber wie reif ist die Mannschaft zurzeit für eine Rückkehr ins Fußball-Oberhaus?

Die Nerven— absolut aufstiegstauglich. Der Fehlstart in diese Saison hatte keine nennenswerten Spätfolgen. Fußballer und Verantwortliche blieben professionell ruhig, und genau zum „Wir haben es ja immer gesagt“-Zeitpunkt bekam das Team die Kurve und startete seither durch. Das Selbstbewusstsein scheint ins Unermessliche zu wachsen, die nächste Nervenprobe kann für die Fortunen durchaus kommen.

Die Taktik— bedingt aufstiegstauglich. Vor allem auswärts brillierte die Fortuna zuletzt mit starken Auftritten, dank einer konzentrierten Defensivleistung (vier Auswärtssiege). Alleine in der Arena mag es noch nicht so recht zünden, da schwankt das Team zwischen Gruselkicks (0:2 gegen Karlsruhe, 0:0 gegen Ingolstadt) und Torfestivals (3:2 gegen Heidenheim, 2:2 gegen Leipzig). Allerdings war auch das 1:1 bei Union Berlin als starke taktische Leistung verkauft worden, und das Spiel war eigentlich Teil des Saison-Fehlstarts. Letztlich ist die Taktik immer dann am erfolgreichsten, wenn sie in einen Sieg mündet. Aktuell ist das gerade regelmäßig der Fall, aber keine Garantie für eine Fortsetzung.

Die Defensive— größtenteils aufstiegstauglich. Im Tor stehen zwei Klasse-Keeper zur Verfügung, und im defensiven Mittelfeld ist das Angebot breit genug, um auf viele Unwägbarkeiten zu reagieren — so wie Andreas Lambertz’ Rückkehr zuletzt nach Sergio Pintos Verletzung. In der Defensive zeigt Jonathan Tah viel Klasse, Bruno Soares blüht spielerisch auf, und auf Außen springt immer jemand in die Bresche. Schade nur, dass beispielsweise Tah nach der Saison wieder gehen muss. Insgesamt laufen zwölf Spielerverträge aus, da muss in jedem Fall etwas getan werden.

Die Offensive— bedingt aufstiegstauglich. Zwischenzeitlich ein Prachtstück, nun wieder etwas Ladehemmung, die Schwankungen sind noch zu groß. Immerhin gelangen zuletzt mit nur drei Treffern acht Punkte aus vier Begegnungen. Aus dem offensiven Mittelfeld dürfte durchaus noch mehr Torgefahr kommen, um Spiele schneller entscheidend zu beeinflussen. Und neben Joel Pohjanpalo sollten auch Charly Benschop und Erwin Hoffer mal wieder für Zählbares sorgen. Dann klappt’s auch mit dem Aufstieg.