Fortuna Düsseldorf Iyoha benötigt Geduld und mehr Konstanz

Wie bereits im vergangenen Sommer gehört der 19-Jährige im Trainingslager der Fortuna zu den Auffälligsten. Friedhelm Funkel warnt vor zu hohen Erwartungen.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Endlich wieder ein Tor. Nachdem die Fortuna in drei letzten Ligaspielen des Jahres 2016 keinen eigenen Treffer erzielen konnte, war der Jubel im ersten Testspiel des neuen Jahres groß, als Emmanuel Iyoha das 1:0 gegen Craiova gelang. Der 19-Jährige ist im Trainingslager einer der auffälligsten Spieler des Fußball-Zweitligisten. Er wirkt spritzig, beweglich und torgefährlich. „Das war in der Sommer-Vorbereitung genauso“, dämpft sein Trainer Friedhelm Funkel erneut zu große Erwartungen. „Vielleicht dauert es sogar noch zwei Jahre bis sich Emma im Profifußball durchsetzen kann.“

Das hört sich zunächst abwertend an, ist aber als Schutz vor zu hohen Erwartungen gemeint. „Ich möchte, dass er noch stabiler und robuster wird“, sagt Funkel über Iyoha, der sich selbst auf einem guten Weg wähnt. „Dass ich noch nicht jeden Ball perfekt festmachen kann, ist mir auch klar“, sagt der 19-Jährige, der nicht sauer über die Einschätzung seines Trainers ist. „Ich bin noch lange nicht am Ziel, und ich will zeigen, dass ich mich von Tag zu Tag weiter entwickeln will und kann.“

Eigentlich hatte die Saison mit einem dicken Dämpfer für den jungen Stürmer begonnen. Er stand am ersten Spieltag in Sandhausen in der Startelf und kam dort nicht richtig zum Zuge. „Es war erstmal eine Ehre, im ersten Spiel von Anfang an spielen zu dürfen“, sagt Iyoha. „Aber da habe ich nicht so gespielt, wie ich mir das selber vorgestellt habe.“

Es ging auf die harte Ersatzbank, teilweise war er danach gar nicht mehr im Kader. „Ich konnte aber verstehen, dass der Trainer danach auf Rouwen (Hennings) gesetzt hat. Für mich war es ein Lernprozess und kein Rückschlag.“ Iyoha wertet vor allem die Zeiten, in denen er nicht gespielt hat, als die Phasen, in denen er besonders viel gelernt hat. „Auch in der Jugend hatte ich zwei Spielzeiten hintereinander, in denen ich nicht so viel gespielt habe“, erklärt der Stürmer. „Hätte ich da zu sehr an mir gezweifelt, wäre ich jetzt nicht hier.“

Emmanuel Iyoha hat immer an sich geglaubt und will auch jetzt in der Wintervorbereitung „das Beste aus mir herausholen“, um zu zeigen, dass er bereit ist. Die sportliche Leitung will aktuell darauf verzichten, einen weiteren Stürmer zu verpflichten. Funkel möchte den jungen Spielern nicht jemanden vor die Nase setzen. Auch das sieht Iyoha als Zeichen dafür, dass der Trainer künftig auf ihn setzt. „Man darf sich aber nicht ausruhen, und ein weiterer Konkurrent wäre nur ein neuer Ansporn gewesen, um sich im Profifußball durchzusetzen“, sagt Fortunas größtes Talent. „Klar, ich habe mich über das Vertrauen auch gefreut, aber es würde für mich keinen großen Unterschied machen.“

Iyoha weiß, dass er in seinem Alter nicht ständig auf einem hohen Level agieren kann. „Natürlich ist es da auch meine Aufgabe, eine gewisse Konstanz reinzubekommen.“ Er möchte seinen klaren Blick behalten, auch wenn es mal schlecht läuft. „So ist selbst ein Tor in einem Testspiel dann auch eine Bestätigung für das harte Training.“ Wie weit Iyoha in seinem Lernprozess ist, werden vielleicht schon die ersten Spiele der Rückrunde zeigen.