Kommentar zu Fortunas Niederlage in Dortmund Keine Gelassenheit mehr

Düsseldorf · Gelassenheit ist bei der Fortuna nach dem 0:5 bei Borussia Dortmund nicht mehr angebracht, Zuversicht schon. Aber sie muss unterfüttert werden, durch Biss, Kampfkraft und Leidenschaft.

 Andre Hoffmann (l.) tröstet Torhüter Zack Steffen nach dem Spiel.

Andre Hoffmann (l.) tröstet Torhüter Zack Steffen nach dem Spiel.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Eine Zweikampfquote von 42 Prozent, 26 Prozent Ballbesitz und 78 Fehlpässe sprechen eine deutliche Sprache. Fortuna agierte selbst unter Berücksichtigung der großartigen Leistung des Gegners in Dortmund unterirdisch schlecht.

Positiv ist, dass dies den Spielern in der Nachbetrachtung absolut klar war und keinerlei Ausreden gesucht wurden. Gegen Mannschaften, die so schnell spielen, sieht die Fortuna einfach schlecht aus. Das Problem ist, dass auch RB Leipzig Hochgeschwindigkeitsfußball spielt und nächste Woche ein noch größerer Favorit als der BVB in Düsseldorf sein wird.

Aber das ist dann die Chance der Fortuna. Sie kann aus den Fehlern genügend Anschauungsunterricht schöpfen, um zu lernen und es besser zu machen. Auch Friedhelm Funkel ist gefragt. Es gibt Spieler in der Mannschaft, die einfach noch nicht begriffen haben, wie wichtig Konzentration und Kampfkraft über die komplette Spielzeit sind. Drei oder sogar vier Tore nach dem gleichen Schema zu kassieren, ist bitter und spricht nicht dafür, dass alle an einem Strang gezogen haben.

Abhaken und so weiter machen wie bisher, kann nicht die Marschrichtung für die nächsten Spiele sein. Auch vom Selbstverständnis des Trainers und der Mannschaft muss sich etwas ändern. Gelassenheit ist nicht mehr angebracht, Zuversicht schon. Aber sie muss unterfüttert werden, durch Biss, Kampfkraft und Leidenschaft.

Das war in den Spielen gegen die Bayern oder in Dortmund — trotz der großen Klasse der Gegner — nicht zu spüren. Von Angsthasen-Fußball zu sprechen, wäre übertrieben. Aber mehr Gegenwehr und eigene Aktionen nach vorne müssen auch in diesen Spielen kommen.