Leon Balogun: Überraschend gesetzt und komplett überzeugt
Mike Büskens entscheidet sich erst kurz vor dem Derby für Leon Balogun. Tobias Levels wechselte die Position.
Düsseldorf. Mal eben in die Startelf rutschen? Kein Problem für Leon Balogun. Mal eben Innenverteidiger statt auf der rechten Seite spielen? Kein Problem für Tobias Levels. Mit seinen personellen Entscheidungen kurz vor dem Rheinderby beim 1. FC Köln (1:1) lag Fortunas Trainer Mike Büskens richtig.
Levels war der beste Düsseldorfer auf dem Platz, hatte den Kölner Angriff um Anthony Ujah meist im Griff. Balogun machte die rechte Seite dicht. Er übte auch offensiv Druck aus — wie vor dem Führungstreffer. „Aber die Flanke war dann nicht von mir“, sagte der 25 Jahre alte Zweitliga-Fußballer.
Zumindest hatte er den Ball so weit nach vorne getrieben, dass sie in direkter Folge möglich war. Er spielte wie seine Mannschaftskollegen völlig unbeeindruckt von der großen Kulisse frech auf. „Die Stimmung war auf jeden Fall riesig, auch wenn wir vergangene Saison in der Bundesliga auch einige Male vor ausverkauften Rängen gespielt haben. Aber die Derby-Atmosphäre ist schon etwas anderes.“
Dass Balogun diese als Spieler der Startelf würde genießen können, hatte sich erst ganz kurzfristig entschieden. „Erfahren habe ich es in der Besprechung vor dem Spiel. Natürlich hatte ich mir Gedanken gemacht und bin die Variante schon durchgegangen.“ Als Zimmerkollege von Martin Latka wusste er über dessen Gesundheitszustand recht gut Bescheid, so dass ihn sein Ausfall nicht überraschen konnte. „Bereit sein muss man immer, deshalb war es kein großer Akt.“
Etwas überraschend nahm Balogun aber nicht Latkas Platz innen ein, sondern spielte als Rechtsverteidiger. Tobias Levels rückte in die Zentrale, machte dort ein überragendes Spiel: „Für mich war es kein Problem, auf der Position habe ich auch gelernt.“ Seine Mannschaft sei auch insgesamt gut in das Spiel gekommen, das war sicherlich hilfreich. „Wir haben in der ersten Hälfte gar keine Torchance zugelassen. Im zweiten Durchgang müssen wir das 2:0 machen, dann ist der Deckel drauf.“
Ähnlich sah es Levels-Latka-Ersatz Balogun: „Wenn man die Dinger nicht macht, hat man irgendwann Pech. Aber bei unserem Anspruch darf es nicht passieren, dass wir so einbrechen in der zweiten Hälfte.“ Das gelte es nun zu analysieren, auch wenn der Saisonstart für den Bundesliga-Aufsteiger mit einem Sieg und einem Remis durchaus als zufriedenstellend bezeichnet werden kann.
In jedem Fall weiß Trainer Büskens, dass er personell auch kurzfristig gut reagieren kann — und die Spieler der zweiten Reihe wissen, dass sie jederzeit gebraucht werden könnten.