„Lumpis“ Schuss ins Glück

Matchwinner Andreas Lambertz will sich auch in Dresden wieder die Lunge aus dem Hals laufen.

<strong>Düsseldorf. Andreas Lambertz schaute entspannt wie nach einem Bad bei Kerzenschein. Die Augen blickten selig in die Ferne, als ob sie die Geschehnisse im Leben des Regionalliga-Fußballers noch einmal auf einer fernen Leinwand anschauen. Wenige Momente vorher hatte er mit Söhnchen Collin auf dem Arm die ausklingende Siegesfeier der Fans in der Arena genossen. Der zehn Monate alte Knirps wird nicht ganz verstanden haben, wie sein Papa die Begeisterungsstürme ausgelöst hatte. Vielleicht wird er es irgendwann nachlesen oder sich von Mama Steffi vorlesen lassen. Mit Collin auf dem Arm schritt "Lumpi" Lambertz noch einmal die Grashalme ab, von denen er seine Fortuna ins Glück geschossen hatte. Acht Tage nach dem 1:0 in Cottbus war dem 22-Jährigen gegen den Hamburger SV II wieder das entscheidende Tor gelungen: mit einem "Sonntagsschuss" aus rund 20 Metern in den rechten Torwinkel. "Ich hatte beim Dribbling nochmal kurz hochgeschaut und treffe beim Schuss den Ball dann perfekt", sagte Lambertz und schien die Szene noch einmal auf der fernen Leinwand vor sich zu sehen. Bis ihm daran etwas auffiel und die Augen zurückkamen ins nähere Umfeld: "Das war mit rechts! Mit dem Fuß habe ich ewig nicht mehr getroffen." In Cottbus war es noch die linke Innenseite. "Das ist aber auch völlig egal, ob mit rechts, links oder mit dem Hintern", so Lambertz. Der Ball sei schließlich drin gewesen und sichert den Gastgebern so verdient drei Punkte, dass sich selbst Gäste-Trainer Karsten Bäron fast über den Lambertz-Treffer freut: "Es war ein tolles Tor und ein verdienter Sieg für die Fortuna."

An der Einstellung wird die Fortuna in Dresden nicht scheitern

Dazu verschafften die drei Zähler dem Tabellenführer (16 Punkte) ein kleines Polster auf den Wuppertaler SV (13), das am Mittwoch bei Dynamo Dresden möglichst verteidigt werden soll. Die Dresdener haben aus fünf Spielen gerade mal sieben Zähler erkämpft, zuletzt beim 1:0 in Oberhausen aber ähnlich effektiv gespielt wie die Düsseldorfer Minimalisten. "Die gute Leistung und der unbedingte Siegeswille bis zum Schluss war ein gutes Signal vor dem Dresden-Spiel", sagte Fortunas Mittelfeldspieler Marco Christ. Der 26-Jährige kennt die Stimmung um das Rudolf-Harbig-Stadion sehr gut. Christ spielte in der 2004/05 in 21 Zweitliga-Spielen für Dynamo. An der Einstellung dürfte es nicht scheitern. Vor allem nicht beim Mannschaftskapitän. "Ich könnte direkt so weitermachen", erklärte Lambertz kurz nach dem Spiel. Vielleicht hat ihm die Kapitänsbinde zusätzliche Energie gebracht: "Heute hat mich was gereizt. Ich hatte das Gefühl, mehr machen zu müssen." Da wäre es ja schon fast schade, wenn Henri Heeren wieder zum Einsatz käme und Stellvertreter Lambertz die Binde an den eigentlichen Chef wieder abgeben müsste.

Fortuna-Splitter

Fan-Bus Für das Auswärtsspiel von Fußball-Regionalligist Fortuna am Mittwochabend bei Dynamo Dresden bietet der Supporters Club Düsseldorf einen Fan-Bus an. Abfahrt ist um 8 Uhr am Brehmplatz, SCD-Mitglieder zahlen 35 Euro, Nicht-Mitglieder 39 Euro. Anmeldung unter Tel. 0174/6051790 (ab 18 Uhr) Internet: www.scd2003.de

Startelf Obwohl Olivier de Cock am Dienstag wohl seine Spielberechtigung für die Fußball-Regionalliga erhalten wird, plant Uwe Weidemann nicht, seine Startformation gegenüber dem HSV-Spiel zu verändern. Da der neue Abwehrspieler nur kurz mit seinen Kameraden trainieren konnte, macht eine personelle Änderung auch noch keinen Sinn.