Fußball-Bundesliga Fortuna lässt sich nicht „niederstrecken“
Düsseldorf · Marvin Ducksch trifft zum ersten Mal in der Bundesliga für den Aufsteiger und spricht von (s)einer Wiederbelebung.
Was für eine Erleichterung für Marvin Ducksch. Der bislang glücklose Stürmer hatte beim 2:1-Sieg seiner Mannschaft in Augsburg sein erstes Ligator für die Fortuna erzielt. Die große Freude wurde auch bei seinem Torjubel auf allen Vieren deutlich, den er hinterher in der Mixed-Zone den staunenden Journalisten erklärte. „Das bezog sich auf das Computer-Spiel ,fortnite’“, sagte Ducksch und schaute weiterhin in fragende Gesichter. „Ich werde in diesem Spiel von meinen Mannschaftskameraden auf der Playstation immer als Erster niedergestreckt. Das war so etwas wie eine Wiederbelebung.“
Und so wird es Ducksch nach seinem Kopfballtreffer zur 1:0-Pausenführung in Augsburg auch tatsächlich empfunden haben. Obwohl seine Körpersprache bereits seit Trainingsbeginn nach der Winterpause ganz anders — lebendiger und aktiver — gewirkt hatte. Im Telekom-Cup waren dem Ex-Kieler beim 3:1-Erfolg gegen Hertha auch zwei Treffer gelungen, und er hatte sich damit neues Selbstvertrauen geholt. „Über Tore freut man sich immer“, sagte Ducksch. „Aber noch können wir uns weder für unsere Tore noch für unseren derzeitigen Punktestand etwas kaufen.“ Aber es passt laut Ducksch immer besser im Zusammenspiel. „Ich hoffe, dass der Knoten jetzt geplatzt ist“, sagte der Stürmer, der zuvor sieben Spiele auf der Bank gesessen hatte. „Im Training habe ich alles reingeschmissen und mich angeboten.“
Friedhelm Funkel hat sich gefreut, dass sich das Vertrauen in Ducksch ausgezahlt hat. „Ich freue mich aber für jeden Spieler“, sagte der Trainer. „Eine Gewähr, dass Marvin nächste Woche auch spielen wird, ist das aber nicht.“ Immerhin hat Funkel mit Duckschs Aufstellung ein glückliches Händchen bewiesen. „Das hat wohl auch mit meiner Erfahrung zu tun. Allerdings klappt das auch nicht jedes Mal. Und man kann nicht immer gerecht sein“, sagte Fortunas Cheftrainer.
Stöger: Die neun Punkte vor der Winterpause waren kein Zufall
Kevin Stöger muss sich derzeit keine Sorge um seinen Stammplatz machen. Denn der Mittelfeldspieler, der in Augsburg der beste Spieler auf dem Platz war, hatte sich in der Neun-Punkte-Woche vor Weihnachten in eine Klasse-Form gespielt und konnte diese auch über die Winterpause bewahren. Somit ist er kaum zu ersetzen. „Es war auch Glück dabei. Augsburg hätte ebenso in Führung gehen können“, sagte Stöger und lenkte von seiner eigenen Person ab. „Ich bin froh, dass wir heute nur das Spiel im Kopf haben mussten und die gute Arbeit in der Vorbereitung auch auf den Platz bringen konnten.“
Stöger sorgte in einer schwierigen Phase für Ruhe und Entlastung, in dem er die Bälle festmachte und geschickt verteilte. Zudem war er auch defensiv wie immer unglaublich laufstark. „Die letzten Spiele in der Hinrunde haben mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte der Österreicher, der sich auch von seinem ersten Pass — direkt in die Füße eines Augsburgers — nicht nervös machen ließ. „Wir hatten zwar weniger Chancen als sonst, waren aber sehr effektiv.“ Zudem machte Stöger deutlich, dass die Mannschaft gezeigt habe, dass die neun Punkte vor der Winterpause kein Zufall waren.