Meier: „Die Jungs haben nie aufgesteckt“

Fortunas Trainer lobt die Moral seiner Mannschaft. Die Offensiv-Wechsel haben Erfolg.

Düsseldorf. Die Aufregung um den Elfmeter und die Folgen beim 1:1 der Fortuna am Montagabend im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt (“ Sport S. 8) haben alles andere in den Hintergrund gedrängt und Dinge überschattet, die es für die Fortuna noch aufzuarbeiten gilt. Der Punktgewinn war glücklich, aber verdient. Die Leistung jedoch wird auf Dauer kaum ausreichen, um die Spitzenposition zu verteidigen. „Es war ein taktisch geprägtes Spiel, aber nicht das Spitzenspiel, das alle erwartet hatten“, sagte Norbert Meier.

Der Trainer der Fortuna hatte aber zumindest in der zweiten Hälfte eine Steigerung gesehen. „Da konnten wir uns reinbeißen und hatten auch Chancen.“ Maximilian Beisters Schuss, der von Eintracht-Torhüter Nikolov glänzend pariert wurde, ein abgefälschter Pfostenschuss von Thomas Bröker und ein Kopfball von Oliver Fink, der von der Linie geköpft wurde, hätten bereits den Ausgleich für eine leidenschaftlich kämpfende Mannschaft bringen können. „Die Jungs haben nie aufgesteckt. Der Glauben an den Ausgleich war bis zuletzt da“, sagte Meier.

Wahrscheinlich hatte er sich aber auch erst entwickeln müssen. Sascha Dum, der als Linksverteidiger kurzfristig für den erkrankten Johannes van den Bergh eingesprungen war, hatte einen guten Beginn seines Teams gesehen: „Beide waren bedacht darauf, eine kontrollierte Offensive zu spielen. Das sieht dann aus wie das Kaninchen vor der Schlange, aber beide Seiten haben versucht, ihre Nadelstiche zu setzen.“

Phasenweise wurde es gefährlich vor den Toren, aber gerade im Spielaufbau und dem konstruktiven Erarbeiten von Torchancen mit Kurzpass-, Flügel- oder Flankenspiel haperte es auf Seiten der Gastgeber. Das sah auch Manager Wolf Werner so: „Das war kein Spitzenspiel. Wir haben nicht den Fußball gespielt, den man im eigenen Stadion von uns erwarten kann.“ Zu viel Respekt führte dazu, dass die Begegnung vor allem in der ersten Hälfte kein Leckerbissen wurde. Am Ende hatte Meier mit der Stürmer-Einwechslung und der Umstellung auf Dreierkette in der Abwehr alles riskiert — und letztlich fast alles gewonnen. Auch dank der Drahtseil-Nerven von Jens Langeneke, der seinen neunten verwandelten Elfmeter als „einen speziellen“ bezeichnete.

Auch beim nächsten Spiel am Sonntag bei 1860 München wird in unserem Live-Ticker wieder Fortunas Ex-Profi Marcus Feinbier das Geschehen analysieren.