Fortuna Düsseldorf Mit Entschlossenheit und Klarheit
Fortunas Trainer Marco Kurz möchte am Sonntag in Freiburg nicht nur einen, sondern drei Zähler mitnehmen.
Düsseldorf. Fortuna-Fans, die sich noch an den letzten Sieg ihres Clubs gegen den SC Freiburg erinnern, dürften vielleicht noch wissen, dass es Macchambes Younga-Mouhani war, der bei jenem 2:1-Erfolg beide Tore erzielte. Vielleicht wissen sie auch noch, dass Karl Werner, der Fußballgott, das Fortuna-Trikot trug und Jörg Schmadtke, ehemaliger Torhüter der Düsseldorfer und heutiger Manager des 1. FC Köln zwischen den Pfosten der Breisgauer stand. Aber selbst Fans, die sich nicht an dieses Spiel erinnern, werden zweifelsohne wissen, dass es lange her ist. Es war März 1997, die Fortuna kickte in der Bundesliga und an der Seitenline stand Rudi Wojtowicz.
Am Sonntag (13.30 Uhr) heißt der Gegner wieder Sport-Club. Seit jenem Sieg sind 19 Jahre vergangen — in denen es aber auch nur fünf weitere Begegnungen gab. „Freiburg und Leipzig marschieren in der Tabelle ein Stück weit vorne weg. Aber in einer Partie kannst du jeden schlagen“, sagte Marco Kurz gestern. „Wir wollen in Freiburg gewinnen.“ Eine mutige Ansage des Fortuna-Trainers. Trotz der prekären Tabellensituation als 15. und einem wenig erhellenden Debüt gegen Heidenheim ist Kurz kein Trainer, der sich mit seiner Mannschaft bei einem Top-Team der 2. Fußball-Bundesliga nur gut aus der Affäre ziehen will. „Wir müssen schnell spielen und Entschlossenheit in unseren Aktionen zeigen. Wir benötigen Mut und Klarheit in unseren Aktionen. Und die wenigen Möglichkeiten, die wir bekommen, müssen wir nutzen“, erklärte der 46-Jährige.
Das klingt alles einfach und einleuchtend. Aber die Realität lässt eigentlich nicht darauf hoffen, dass Kurz diese Vorgabe hinterher als Schlüssel für den Auswärtssieg beim Tabellenzweiten nennen könnte: „Freiburg ist nicht nur aufgrund der Tabellensituation eine der Top-Mannschaften in der Liga. Vielleicht tut es uns gut, nicht der Favorit zu sein.“ Die mit Abstand beste Offensive der Liga (43 Tore) erwartet eine Fortuna, die mit 15 nicht einmal halb so viele Treffer erzielen konnte und in den vergangenen drei Pflichtspielen gar nicht jubeln durfte.
„Selbstvertrauen kann sich ein Spieler ein Stück weit im Training erspielen. Aber entscheidend ist der Wettkampf“, sagte Kurz, der ebenso wie seine Profis selbst diesen mentalen Aspekt als wichtigen Baustein ausgemacht hat. „Das geht aber eben nur Schritt für Schritt.“ Allzu viele Schritte dürfen die Fortuna-Spieler nicht mehr benötigen, denn nach der Begegnung im Schwarzwald stehen nur noch 13 weitere auf dem Spielplan. Kurz bleibt gelassen — verständlich, da Freiburg erst das zweite Pflichtspiel unter seiner Regie ist: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und unsere Punkte holen. Dann wird es schwer für die anderen Teams das aufzuholen.“
Für das Spiel am Sonntag hat Fortunas Cheftrainer eine klare Vorstellung davon, wie die drei Zähler tatsächlich entführt werden könnten: „Wir müssen den Weg nach vorne suchen, kontrolliert, aber forsch. Auf engem Raum gibt es sehr viele direkte Duelle. Da musst du dich durchsetzen.“
Ebenso wie Kurz davon überzeugt ist, dass Mannschaften wie Leipzig oder Freiburg in einem Spiel bezwungen werden können, so sicher ist er sich, dass das Team von Christian Streich die Fortuna keinesfalls unterschätzen wird: „Freiburg weiß, wie das Hinspiel war (1:2, siehe Kasten). Sie werden Respekt vor uns haben. Aber vom Grundsatz her ist das ein Team, dass den Gegner niemals unterschätzt.“
Auf die Frage, ob man bei einer Sportwette denn auf einen Auswärtssieg seiner Mannschaft setzen sollte, legte Kurz nach: „Ich darf es ja nicht. Aber wer es macht und meint, die Quote ist gut, der sollte es tun.“ Noch so eine mutige Ansage.