Fußball Mit Petersen ist Angriff die beste Verteidigung

SC Freiburg hat in der Defensive Personalmangel. Daher ist der Top-Stürmer besonders gefordert.

Fußball: Mit Petersen ist Angriff die beste Verteidigung
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Düsseldorf/Freiburg. Ein einziges Törchen. Wäre dem SC Freiburg am letzten Spieltag der vergangenen Saison im Niedersachsenstadion noch das 2:2 gelungen — die Abschlusstabelle der Fußball-Bundesliga hätte ganz anders ausgesehen. Freiburg wäre 14. geworden, Hannover in der Relegation angetreten und Hamburg direkt abgestiegen. Eine Konstellation, die viele Fußball-Fans in Deutschland als gerecht empfunden hätten. „Wenn man die Vereinsbrille abnimmt, dann war es nicht verdient, dass statt uns andere Mannschaften abgestiegen sind“, sagte nun auch der damalige HSV-Spieler Marcell Jansen.

Doch leider ist der Fußball zuweilen ungerecht und daher muss nun also der SC Freiburg nach sechs Jahren im Oberhaus sein Glück mal wieder in der zweiten Liga suchen. Für das Spiel bei Fortuna Düsseldorf am Samstag (13 Uhr) sucht Trainer Christian Streich allerdings zunächst mal nach Verteidigern. Gleich drei Profis fehlen dem 50-Jährigen für die Abwehr. Mensur Mujdza sowie Marc Torrejon sind nach ihren Platzverweisen beim 1:3 gegen den VfL Bochum gesperrt und Marc-Oliver Kempf plagen muskuläre Probleme. Drei Ausfälle auf einen Streich. „Optimal ist das natürlich nicht. Aber wir müssen und wir werden mit dieser Situation umgehen“, sagte Sportvorstand Jochen Saier.

Während statt Mujdza der Norweger Vegar Eggen Hedenstad rechts verteidigen dürfte, grübelt Streich noch über die Lösung für innen. Soll er dem erst 19-Jährigen Jonas Föhrenbach das Vertrauen schenken? Oder „Sechser“ Nicolas Höfler zurückziehen? Mit letztgenannter Variante hätten die Breisgauer sicherlich eine bessere Spieleröffnung, zumal dann wohl auch Routinier Julian Schuster (30) als defensiver Mittelfeldspieler in die Startelf rücken würde.

Einiges spricht für die Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“. Schließlich verfügt der SCF vorne mit Nils Petersen über einen für Zweitliga-Verhältnisse überdurchschnittlichen Stürmer. Der 26-Jährige wurde nach der im Januar getätigten Ausleihe jetzt für drei Millionen Euro Ablöse fest von Werder Bremen losgeeist, obwohl er dort weiter hätte Bundesliga spielen können. „Als ich nach Freiburg kam, hatte mich nichts mit der Stadt oder dem Verein verbunden. Doch dann habe ich nach dem Abstieg plötzlich genauso geweint wie die Fans. Da habe ich mir gesagt, dass ich helfen möchte, die Menschen in dieser Stadt wieder glücklich zu machen“, sagte Petersen.

Vier Treffer hat der Blondschopf aus Wernigerode diese Saison bereits erzielt. Drei durch Strafstöße, weshalb ihn die Fans „Elfmetersen“ tauften. Gegen Bochum vergab er aus dem Spiel heraus zwei Chancen, in Düsseldorf möchte er den SCF wieder in die Spur bringen. Damit am 34. Spieltag nicht erneut ein einziges Törchen zum Glück fehlt.