NRW-Liga: Fortuna II müht sich zum 2:1-Zittersieg
Behlau und Abelski treffen gegen den FC Gütersloh. Platzverweise werden zum „Aufreger“.
Düsseldorf. Goran Vucic traute seinen Augen nicht. Immer wieder schüttelte der Trainer von Fortunas Zweitvertretung im Laufe der NRW-Liga-Begegnung mit dem FC Gütersloh 2000 an der Seitenlinie fassungslos den Kopf.
Waren das wirklich seine Fußballer, die sich als Tabellenführer vor 215 Zuschauern gegen den Abstiegskandidaten zu einem 2:1 (1:0)-Heimsieg krampften? Zu seiner Verwunderung gesellte sich am Ende auch noch Wut. Wut auf einen Schiedsrichter, der in einer schwachen Partie mit einigen fragwürdigen Entscheidungen zur auffälligsten Figur avancierte.
Dabei hatte ausgerechnet der Unparteiische noch maßgeblichen Anteil daran, dass die Flingerner überhaupt zu drei Punkten kamen und dank der gleichzeitigen Niederlage von Alemannia Aachen II gegen den Bonner SC (0:5) fünf Spieltage vor Schluss bereits zwölf Zähler Vorsprung auf die "Nicht-Aufstiegsplätze" aufweisen. Denn nur der Spielleiter hatte nicht gesehen, dass Erkan Ari vier Minuten wegen eigener Schwäche und nicht aufgrund eines Fouls im Gütersloher Strafraum umfiel.
Kapitän Ben Abelski nahm das Geschenk dankend an und verwandelte den Strafstoß zum schmeichelhaften 2:1 (86.). War die Welt da noch für alle Fortunen in Ordnung, so schwenkte der Stimmungspegel kurz darauf um.
Wieder war Abelski im Mittelpunkt, als er den Schiedsrichter nach einer von zahlreichen fragwürdigen Abseitsentscheidungen angeblich als "Vollhorst" betitelte. Die Strafe: Eine Rote Karte (90.). "Das war der dritte Platzverweis, der in den letzten vier Spielen gegen uns verhängt wurde. Allmählich kommen mir diese Entscheidungen schon komisch vor", sagte Obmann Ilja Ludenberg.
Hatte sich Abelski zu dieser verbalen Entgleisung hinreißen lassen, war dies wohl Ausdruck des Frusts, der sich angesichts der schwachen Darbietung nicht nur im Kapitän aufstaute. Selbst die frühe Führung durch Michael Behlau setzte keine Kräfte frei.
Die mit dem A-Jugendlichen Marco Königs in der Startelf angetretenen Platzherren wirkten müde und uninspiriert und leisteten sich etliche ungewohnte Ballverluste. Die Quittung folgte mit dem 1:1 nach einem Foul von Lukas van den Berg im eigenen Strafraum (79.). Dann folgten die "starken" Minuten des Schiedsrichters - und das Happy-End für die Fortuna.