Paderborn-Trainer Schmidt: „Wir spielen nicht über unsere Verhältnisse“
Der SC Paderborn steht nur zwei Zähler hinter einem Aufstiegsplatz in der 2. Liga.
Paderborn. In Paderborn an der Pader geht es eher beschaulich zu, die große Dynamik ist dort weniger zu Hause. Aber Fußball wird in Paderborn gespielt, und damit steht die Stadt in Ostwestfalen im Blickpunkt, denn das Team von Trainer Roger Schmidt mischt zur Überraschung der meisten Fans und Experten an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga mit. Lediglich zwei Punkte beträgt der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz.
Erst wurde dieser Aufschwung von der Konkurrenz noch als Zufall abgetan, später dann mit einem Anflug von Unsicherheit belächelt, doch nach mehr als der Hinrunde kann beim Höhenflug der Ostwestfalen nicht mehr von einer Momentaufnahme gesprochen werden. „Wir spielen nicht über unsere Verhältnisse, sondern glauben an die Qualität, die in der Mannschaft steckt“, sagt Trainer Roger Schmidt.
Der 44-Jährige gilt als der Vater des Erfolges und ist bei seinen Spielern äußerst beliebt. „Einen besseren Trainer kann man sich nicht wünschen. Wir können mit ihm über alles reden. Er findet immer eine Lösung“, sagt Kapitän Markus Krösche. So macht Schmidt seine Spieler immer wieder auf ihr Privileg aufmerksam. „Fußballspieler ist der schönste Job der Welt. Das Training beginnt erst um zehn Uhr, der Rasen ist gemäht und die Bälle liegen bereit. So etwas ist doch wohl um Längen besser als der Alltag in einem Büro oder in einer Fabrik.“
Der Maschinenbau-Ingenieur grübelt nun an einer Lösung für die erste Saison-Niederlage von Fortuna Düsseldorf. Vielleicht fragt er einfach mal Markus Krösche, Florian Mohr und Sören Brandy, die dabei waren, als Paderborn am 27. Juli 2008 die Fortuna mit einem 4:1 nach allen Regeln der Kunst zerlegte.
Brandy fehlt nach seiner fünften gelben Karte allerdings gesperrt, der wichtigste Spieler aber ist dabei: Nick Proschwitz hat ebenso wie Sascha Rösler schon elf Saisontore erzielt und ist damit maßgeblich daran beteiligt, dass der SC Paderborn seit nunmehr 14 Spielen in Folge unbesiegt ist. Und wenn es bei der Fortuna sogar zu einem Sieg reichen sollte, dann dürfte es mit der Beschaulichkeit in Paderborn endgültig vorbei sein.