Rückblick: Ein bewegtes Fortuna-Jahr
Eine Bilanz vor dem letzten Meisterschaftsspiel des Jahres heute gegen den SC Paderborn.
Düsseldorf. Das „Spiel des Jahres“ steht den Fortunen noch bevor, so viel ist klar. Das Achtelfinale im DFB-Pokal am 20. Dezember (20.30 Uhr, live im ZDF) bildet den krönenden Abschluss eines ereignisreichen Jahres.
Noch vor dem letzten Heimspiel des Fußball-Zweitligisten gegen den SC Paderborn ist es an der Zeit, ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr Revue passieren zu lassen:
Welche Zahl auch immer bemüht wird: Die Serie ohne Niederlage ist in jedem Fall beachtlich. Das 1:1 in Bochum war das 27. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage — seit dem 18. März (0:1 in Duisburg). In der Arena gab es zuletzt Ende September 2010 einen Misserfolg.
Ob es mit der Wahl in der ARD-Sportschau klappt oder nicht: Für die Düsseldorfer Fortuna ist der Fallrückzieher von Sascha Rösler schon jetzt das „Tor des Jahres“. Zum einen war es optisch ein Genuss und im Ergebnis der Türöffner für die gesamte Saison. Zum anderen war es im Juli das erste gekürte „Tor des Monats“ eines Fortunen seit Klaus Allofs 1981.
Fortuna-Präsident Peter Frymuth verkündete kürzlich stolz die „Schwarze Eins“, womit er die bilanzielle Schuldenfreiheit bezeichnete. Erstmals seit 1998 wird in der Bilanz wieder ein „positives Vereinsvermögen“ ausgewiesen.
Ken Ilsö war im vergangen Winter ausgeliehen worden. Der Stürmer erzielte bei seiner Heim-Premiere gegen den FSV Frankfurt Ende Januar (6:0) drei Treffer und wurde im Sommer fest verpflichtet.
Drei Spiele, drei Siege — die „Mini-Arena“ ist in die Geschichte eingegangen. Wegen des „Eurovision Song Contest“ in der Arena hatten die Fortunen in ein mobiles Stadion ausweichen müssen, in dem sie in den letzten drei Heimspielen der vergangenen Spielzeit Union Berlin (3:0), Bielefeld (2:0) und Aachen (3:1) schlugen.
Trainer Norbert Meier schickte Stürmer Ranisav Jovanovic am 4. November mit den Worten auf das Feld: „Hau ihn rein, Junge“. Und „Rani“ tat wie der Trainer befohlen, sein Tor zum 2:1 in letzter Sekunde sicherte den Sieg gegen Dynamo Dresden. Jovanovic war zuvor erst einmal eingewechselt worden.
Im Sommer kam Jules Schwadorf zur Fortuna, hat bislang öfter die Behandlungsräume gesehen als den Trainingsplatz. Zuerst war es der Rücken, dann ein Muskelfaserriss, kürzlich das Knie. Immerhin kam er in neun Regionalliga-Spielen für die Reserve zum Einsatz.
Mittelfeldspieler Patrick Zoundi war in der vergangenen Saison Publikumsliebling, hätte im Frühjahr gerne seinen Vertrag verlängert. Doch während der Verhandlungen kam es zu Missverständnissen mit den Beratern, die Fortuna zog das Angebot zurück. Im Sommer wechselte er zu Union Berlin.
Erst schaute sich der nachträglich von Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Tobias Levels ein Spiel (4:2 gegen Karlsruhe) auf der Ersatzbank an. Beim darauffolgenden Spiel in Aue stand er in der Startformation und ist seitdem gesetzt. Leidtragender war Rechtsverteidiger Christian Weber.
Die Mannschaft stand unter Schock, dem 5:2 beim FSV Frankfurt war in der Nacht zum 30. Oktober der schreckliche Unfalltod vorangegangen, bei dem Fortuna-Stürmer Adriano Grimaldi seine jüngere Schwester verlor.
Im Trainingslager in Maria Alm stahlen mitgereiste Fortuna-Fans sieben Trikots aus dem Bestand von Betreuer Aleks Spengler. Erst auf Druck gaben sie das Diebesgut zurück.