Fortuna Düsseldorf Paul Jäger: „Identifikation mit Fortuna ist das Wichtigste“

Dass die Fans wieder Spaß an ihrer Fortuna entwickeln, hat für Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger Priorität.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Die Spannung steigt vor dem Trainingsstart am Freitag. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf schaut nach vorne. Die guten Zahlen beim Verkauf der Dauerkarten überzeugen. Und auch die Fans wissen, dass Geschlossenheit jetzt den größten Effekt auf einen möglichen sportlichen Erfolg hat.

Dass die Vereinsführung aktuell noch kein sportliches Saisonziel nennen möchte, ist nachvollziehbar. Das liegt zum einen daran, dass eine neue Mannschaft zusammengestellt wird, und auch die Personen, die im sportlichen Bereich das Sagen haben, sind neu und müssen erst die Chance erhalten, den Verein, die Mannschaft, die Anhänger und das Umfeld näher kennenzulernen.

Saison 2015/16: Kommen und Gehen bei der Fortuna
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„Was wir aber jetzt schon als Saisonziel ausgeben können, ist etwas anderes“, sagt Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir brauchen eine Mannschaft, die sich vollkommen mit der Fortuna identifiziert, sich auf dem Platz zerreißt und den Fans wieder richtigen Spaß bereitet.“ Dann können auch mal ein oder zwei Spiele verloren gehen. „Solange man den Eindruck hat, da stehen elf Fortunen auf dem Feld, die alles getan haben, um Erfolg zu haben. wird sich auch wieder ein richtiges Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln.“

Dazu gehört aber auch, dass sich im Verein — zwischen Fans und Mannschaft, die Anhänger untereinander, zwischen Fans und Vereinsführung, sowie zwischen Aufsichtsrat und Vorstand — keine neuen Risse auftun oder alte Streitthemen wieder hochgekocht werden.

„Es darf nicht sein, dass die Mannschaft ein Alibi erhält, sich nicht völlig auf ihre sportlichen Leistungen konzentrieren zu können“, erklärte Jäger, der andeutete, dass in den kommenden Tagen der Verein auch über die Situation der Langzeitverletzten Sergio Pinto, Mathis Bolly und Christopher Avevor aufklären möchte. Damit sollen auch die vielen Spekulationen, die immer wieder vom Sportlichen ablenken, der Vergangenheit angehören.

Die sportliche Zielsetzung hingegen wird sich zwangsläufig noch entwickeln. Doch mit hochtrabenden Äußerungen werden sich in dieser Hinsicht nicht nur der Vorstand sondern auch die sportliche Leitung zurückhalten. Niemand kann so blauäugig sein, von einem möglichen Aufstieg nach den Erfahrungen der vergangenen Spielzeiten sprechen zu wollen. „Die Identifikation und das Zusammenwachsen ist unser größtes Ziel“, sagt Jäger, der sich natürlich freuen würde, wenn die positiven Nachrichten in den kommenden Wochen nicht abreißen wollen.

Eine neue Bescheidenheit tut der Fortuna gut, obwohl auch im vergangenen Spieljahr offiziell und offen niemand über die Aufstiegsambitionen gesprochen hatte. Dennoch waren die zu hohen Ansprüche immer spürbar. Nun wäre es sinnvoll, wenn sich der ganze Verein auch mit sportlichen Zielen völlig identifizieren kann.