Ranisav Jovanovic im Interview: „Ich will die Chance nutzen“
Ranisav Jovanovic brennt, aber er bleibt realistisch und stellt sich auf eine gewisse Wartezeit ein.
Düsseldorf. Ein böses Wort hat es in der Mannschaft nie gegeben. Obwohl Ranisav Jovanovic seit Dezember 2009 ohne Torerfolg ist, spürt er das Vertrauen der Mannschaft und des Trainers. Wir sprachen mit dem 30-jährigen Stürmer von Fortuna Düsseldorf, der sich für die neue Saison natürlich viel vorgenommen hat.
Herr Jovanovic, welches Gefühl haben Sie im Hinblick auf den Liga-Start?
Jovanovic: Ich habe derzeit ein sehr gutes Körpergefühl. Bis auf ein kleines Loch vor dem Derby-Cup in Aachen war und bin ich topfit. Fußballerisch läuft es ebenfalls ganz gut. Meine beiden Tore heute im Trainingsspiel unterstreichen das.
Glauben Sie nach einem enttäuschenden Jahr, wieder der torgefährliche und treffsichere Stürmer zu werden?
Jovanovic: Ich werde nicht aufgeben und bin überzeugt, dass es für mich in der neuen Spielzeit gut laufen wird. Ich hatte nie Zweifel daran, dass es wieder aufwärtsgeht. Und es ist wohl auch menschlich, dass man mal verkrampft, weil man einfach zu viel auf einmal will.
Werden Sie von den Mitspielern unterstützt, oder ist sich bei Fortuna jeder selbst der Nächste?
Jovanovic: Das Verhältnis der Spieler untereinander ist bei uns sehr gut, und meine Negativserie war nie ein Thema. Eine funktionierende Mannschaft ist sehr wichtig,. Zudem ist unsere Mischung mit den verschiedenen Nationalitäten sehr hilfreich. Dass ich mit Robbie Kruse mein Englisch aufbessern kann, ist dabei ein witziger Nebeneffekt.
Der Trainer glaubt ganz offensichtlich auch an Sie. Sonst wären Sie nicht im Mannschaftsrat.
Jovanovic: Dabei geht es ja auch um viele Dinge, die sich außerhalb des Platzes abspielen. Zudem bin ich jemand, der schon länger bei der Fortuna ist. Trotzdem habe ich mich über das ausgesprochene Vertrauen auch sehr gefreut.
Die Fans haben großen Erwartungen, was den Aufstieg betrifft. Müssen Sie in Ihrem Amt diesbezüglich auch die jungen Spieler auf dem Boden halten?
Jovanovic: Wir haben viele junge Wilde im Kader, die sich keine großen Gedanken machen, was da von außen an sie herangetragen wird. So ist auch keiner dabei, der sich vor dem nächsten Gegner in die Hose macht.
Können Sie sich vorstellen, auch auf einer anderen Position zu spielen, um ins Team zu kommen?
Jovanovic: Konkurrenzkampf herrscht bei uns auf allen Positionen. Mein Spiel kann ich kaum ändern. Mehr laufen, mich weiter hinten anbieten und natürlich treffen. Wenn ich am ersten Spieltag auflaufen würde, wäre ich der glücklichste Mann auf Erden. Dafür würde ich auch hinten links spielen — wenn mich der Trainer da hinstellen würde.
Wie schätzen Sie ihre Chance auf einen Stammplatz ein?
Jovanovic: Ich bin realistisch genug, dass zunächst einmal die Spieler auflaufen, die es zum Ende der abgelaufenen Saison gut gemacht haben. Ich muss auf meine Chance hoffen und diese dann konsequent nutzen.