Fortuna Düsseldorf Selten war ein Erfolgserlebnis für Fortuna so wichtig

Fortuna versucht, positiv in das Spiel in Sandhausen hineinzugehen.

Drei Spieler der Fortuna, auf die es auch in Sandhausen ankommt: Charis Mavrias, Nikola Djurdjic und Kapitän Karim Haggui.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Immer wieder auf die missliche Lage von Fortuna Düsseldorf hinzuweisen oder die Mannschaft zu kritisieren, bringt in dieser tiefen Krise derzeit überhaupt nichts. Andererseits versuchen auch Trainer und Manager vor dem Samstagsspiel in Sandhausen (13 Uhr) möglichst auch auf Phrasen und große Versprechen zu verzichten. Dass alle an einem Strang ziehen müssen, ist inzwischen eine Botschaft, die angekommen ist. „Es macht keinen Sinn, irgendwelche Hochrechnungen aufzustellen“, sagt Marco Kurz. „Die Punkte, die wir jetzt haben, reichen nicht, um die Klasse zu halten. Also müssen wir so schnell wie möglich punkten. Und wenn wir alle in dieser Situation zusammenstehen, kann Düsseldorf eine enorme Energie erzeugen.“

Diese Kraft sollte genutzt werden, um mit dem Punktesammeln in Sandhausen anzufangen. Doch dass dies kein Spaziergang wird, ist allein an der Manschaftsaufstellung abzulesen. Ohne die angeschlagenen Kerem Demirbay und Sercan Sararer sind großartige spielerische Höhepunkte von Fortunas Elf am Samstag nicht zu erwarten. Die Mannschaft muss mit der Leidenschaft aufwarten, die sie in Freiburg gezeigt hat. „Und die Mannschaft darf bei ihrem Auftritt keine Angst vor einem erneuten Rückschlag haben, sonst sehe ich keine Chance, einer Niederlage zu entgehen“, sagte Fortunas Trainer, der hofft, dass seine Mannschaft das Glück endlich einmal zwingen kann.

„Wir brauchen einen langen Atem, um die Saison mit dem Klassenerhalt abzuschließen“, sagte Kurz, der darauf hofft, dass der „Knoten endlich aufplatzt“. Woraus er auch Hoffnung ableitet, ist die Tatsache, dass sich seiner Meinung nach der SVS nicht gerade in einer Topverfassung präsentiert. „Es wäre ganz wichtig, wenn wir den Gegner mit einem Dreier ebenfalls noch in den Kreis der Mannschaften hinunterzuziehen, die um den Klassenerhalt kämpfen“, sagte Fortunas Cheftrainer.

Von einem besonderen Druck spürt Marco Kurz wenig, auch weil er in seiner Karriere als Spieler und Trainer diese dunklen Phasen mitgemacht hat. Er weiß darum, dass sich die Fortuna im Gegensatz etwa zu 1860 München zuletzt im Abwärtstrend befand. „Da hilft ein Erfolgserlebnis, und dann muss man nachhaltig bleiben, und nicht nach einem Sieg hoffen, dass alles gut wird“, erklärte Kurz und trifft damit wohl den Nagel auf den Kopf. Nach den guten Spielen in Bochum und Freiburg kehrte zu schnell die Selbstzufriedenheit ein, die im Profisport so schädlich ist.

Kurz hat sich auf den Gegner vorbereitet. Er weiß, dass die Fortuna in den 90 Minuten nicht allzu viel Möglichkeiten vor dem Sandhäuser Tor erhalten wird. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob die Heimmannschaft heute mit einem oder zwei Stürmern aufläuft.

Die heftige Kritik am Auftreten seiner Mannschaft bei der 0:1-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC (0:1) kann Marco Kurz so nicht nachvollziehen. „Wir müssen sogar anknüpfen an die guten Leistungen über weite Strecken in diesem Spiel“, sagte der Trainer, der von einer guten Trainingswoche trotz der Verletzungen sprach. „Wir dürfen nicht mit dem Vergangenen hadern und wegkippen. Wir werden uns der Situation stellen und einen mutigen Auftritt hinlegen.“ Er selbst werde sich jedenfalls nicht „wegducken“. Letzteres hört sich zwar wieder wie eine Durchhalteparole an. Doch so will es Kurz bestimmt nicht verstanden wissen.