Fortuna Düsseldorf Testspiel: Bollys Muskeln halten nur sechs Minuten

Beim 5:0 im Test gegen Fortuna Sittard muss Düsseldorfs dritter Torhüter Wiesner für den wieder ausgewechselten Stürmer einspringen.

Düsseldorf. Die Leidensgeschichte von Mathis Bolly nimmt kein Ende. Am Montag beim 0:4 beim FC St. Pauli war der schnelle Außenstürmer der Fortuna für das erste Gegentor noch mitverantwortlich. Und am Freitag im „Privatspiel“ mit Fortuna Sittard musste er sechs Minuten nach seiner Einwechslung den Platz mit einer Muskelverletzung am rechten Bein bereits wieder verlassen. „Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was es genau ist“, sagte sein Trainer Frank Kramer. „Er hatte sich eigentlich gut warm gemacht. Das verstehe ich auch nicht und ist bitter für ihn.“

Daraufhin wollte Kramer einen „Stoßstürmer“ für Bolly einwechseln, wie er es ausdrückte. Tim Wiesner lief also Bolly hinterher, der schon auf dem Weg zur Kabine war. Sie tauschten ihre Trikots, so dass der dritte Torhüter der Fortuna zu seinem ersten Einsatz auf dem Feld kam. Die Gastgeber durften nicht wie der Gegner einen bereits ausgewechselten Spieler wieder hineinbringen. „Ich hatte den Auftrag vom Trainer, vorne für Unruhe zu sorgen und zwei Tore zu erzielen“, erklärte Wiesner nach dem Abpfiff. Er blieb zwar, ohne eigenen Torerfolg, aber er spielte einen herrlichen Steilpass auf Christopher Avevor, der dann das Tor aber verfehlte. „Einen Elfemeter hätte ich auch bekommen müssen“, sagte Wiesner, der sichtlich Spaß an seiner neuen Aufgabe in einem allerdings etwas zu engen Trikot hatte.

Im Spiel mit dem Zweitligisten aus den Niederlanden (Platz 16) waren bei Fortuna zunächst nur wenige Spieler dabei, die in St. Pauli zu Beginn auf dem Rasen gestanden hatten und zur vermeintlichen Stammformation zählen. Immerhin hatten Oliver Fink, Lukas Schmitz, Christian Strohdiek, Fabian Holthaus und Ihlas Bebou so die Chance, sich für einen Einsatz gegen den MSV Duisburg am kommenden Freitag zu empfehlen.

Das gelang Ihlas Bebou, der sich oft mit seiner Schnelligkeit und Gewandtheit gegen die niederländischen Abwehrspieler durchsetzen konnte. Das galt auch für Holthaus, der nach dem Zuckerpass von Oliver Fink nach 13 Minuten mühelos zum 1:0 einschieben konnte und nach einer Stunde nach Zuspiel von Lukas Schmitz zu seinem zweiten Treffer kam. Schmitz erzielte das 2:0, bereitete auch das 3:0 vor, zeigte viel Spielfreude und ist wohl der erste Kandidat des Teams von Freitag, der gegen den MSV für einen Startplatz in Frage kommt.