Fortuna Düsseldorf U 23-Torjäger soll Sturmprobleme lösen
Kemal Rüzgar schoss in der Vorsaison 16 Tore für die U 23. Nun will er sich in seiner ersten Profisaison viele Einsätze verdienen.
Düsseldorf. Sieben Minuten Zweitliga-Luft durfte Kemal Rüzgar in der vergangenen Saison schnuppern. Beim 1:2 beim MSV Duisburg am drittletzten Spieltag wechselte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel den Stürmer kurz vor dem Ende ein. Beinahe hätte der Joker noch den Ausgleich erzielt. Doch daraus wurde nichts.
In dieser Spielzeit werden wohl deutlich mehr als sieben Minuten dazukommen, denn der 21-Jährige rückte in diesem Sommer endgültig vom Kader der U 23 ins Team der Profis auf und unterschrieb einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2019.
Seine fußballerische Ausbildung führte den Türken über diverse Jugendmannschaften der Fortuna und Bayer Leverkusen zurück nach Düsseldorf. Jetzt möchte sich Rüzgar in der zweiten Bundesliga etablieren. Die entscheidenden Unterschiede zum Training bei der Regionalliga-Mannschaft hat er schnell ausgemacht. „In der ersten Mannschaft ist natürlich ein anderes Niveau. Alles geht schneller und ist intensiver. Man muss immer konzentriert und wachsam sein. Die Mannschaft hat mich aber auch gut aufgenommen. Wir verstehen uns als Team.“
In den bisherigen vier Testspielen konnte sich Rüzgar noch nicht sichtbar in den Vordergrund spielen. Mit Maecky Ngombo und dem bislang noch nicht verpflichteten, erfahrenen Stürmer — der aber irgendwann noch kommen soll — hat Rüzgar im System mit einem Angreifer (mindestens) zwei Konkurrenten. Doch Funkel weiß um die Stärken des gebürtigen Hessen.
Die wird Taskin Aksoy in der Regionalliga-Mannschaft künftig schmerzlich vermissen. Mit 16 Toren in 28 Spielen hatte Rüzgar maßgeblichen Anteil daran, dass die „Zwote“ ein sorgenfreies Jahr spielte, das auf dem sechsten Tabellenplatz endete. „Ich versuche erst einmal, so viele Einsatzminuten wie möglich zu bekommen. Dafür gebe ich in jedem Training Gas. Ich möchte mich langsam herankämpfen und weiterentwickeln.“ Kampfansagen sind nicht Rüzgars Art, der abseits des Platzes eher zu den zurückhaltenden Fußballern gehört.
Mit Spielern wie Robin Bormuth, Anderson Lucoqui oder Taylan Duman hat Rüzgar viele Mitspieler, die ihm nicht unbekannt sind. Ein Vorteil, wie er selbst sagt: „Dass viele Junge in unserem Kader sind, ist absolut positiv. Einige kannte ich ja schon aus den Jugendmannschaften. Und die erfahrenen Spieler helfen mir mit ihren Kommandos. Sie sind insgesamt eine große Unterstützung für mich.“ Obwohl sein aktueller und sein vorheriger Trainer nicht aus derselben Generation von Fußballlehrern stammen, sieht Rüzgar nur einen großen Unterschied: „Friedhelm Funkel ist ein bisschen ruhiger als Taskin Aksoy. Vom Typ her sind beide aber nicht viel anders.“