Unser Fortuna-Wunschzettel
Vor einem Jahr waren viele Fans des Zweitligisten fast wunschlos glücklich. In diesem Jahr sollte aber nicht nur ein neuer Stürmer unter dem Baum liegen...
Düsseldorf. Unser Wunschzettel:
Es hat sich ausgezahlt, dass sowohl das Umfeld als auch die meisten Medien angesichts des sportlichen Debakels zum Saisonbeginn mehr oder weniger ruhig geblieben sind. Man weiß um die qualitativ gute Arbeit von Trainer Norbert Meier und Sport-Geschäftsführer Wolf Werner, selbst wenn manches zumindest nachfragenswert erscheint (z.B. Einkaufspolitik).
In der Winterpause personell nachlegen zu können, wäre ein echter Luxus. Vorstand und Aufsichtsrat wollen in den kommenden Wochen beraten, ob Mittel frei werden oder von woanders kommen können.
Ob es dann ein Stürmer der Marke "Knipser" wird oder ein Abwehrspieler, ist beinahe egal. Wenn es sogar zwei sind, die nur ausgeliehen werden, warum nicht?
Welcher Spieler kann auch im kommenden Jahr wirklich weiterhelfen? Bereits jetzt beschäftigen sich die Verantwortlichen mit dieser Frage. Zum Beispiel bei Patrick Zoundi, dessen Vertrag ebenso ausläuft wie der von sechs weiteren Akteuren im Profikader, unter anderem von Kai Schwertfeger und Oliver Fink.
Was natürlich unbestritten für jeden Menschen gilt, ist für die Abwehr des Fußball-Zweitligisten überlebenswichtig. Ein Ausfall von Vize-Kapitän Jens Langeneke würde die Fortuna schwer treffen. Auch wenn sich Tiago bei seiner Rückkehr in die Start-Elf in Berlin ordentlich präsentierte und Lukimya sich gesteigert hat.
Die zwölf Tore täuschen etwas hinweg: Jeweils drei erzielten die Fortunen in nur zwei Begegnungen (gegen Oberhausen, in Osnabrück). Unter den erzielten Treffern sind sogar zwei Eigentore. Die Stürmer haben lediglich fünf Tore bisher erzielt (drei davon Thomas Bröker).
Der mittlerweile zweite Torwart hat seine Degradierung nach dem fünften Spieltag klaglos hingenommen. Aber in ihm dürfte es brodeln, denn immer noch scheint der Wechsel mehr dem Aktionismus angesichts von vier Auftaktpleiten plus Pokalschlappe geschuldet sein als dem Leistungsvermögen.
Andreas "Lumpi" Lambertz wünscht wohl jeder, dass er nicht nur in der Balleroberung vorbildlich ist, sondern auch beim Torabschluss. Endlich ein Erfolgserlebnis vor dem Tor würde den Kapitän noch mehr motivieren.
Nach siegreich beendeten Spielen kommen die Spieler gerne, um zu erklären, warum sie so gut waren. Die Fans haben aber auch ein Anrecht zu erfahren, warum Spiele verloren wurden. Deshalb wären mehr Antworten nach Niederlagen hilfreich. Nur Michael Melka und Andreas Lambertz haben sich bislang immer gestellt.
Die Ansetzungen der Zweitliga-Spiele auf Freitag oder Montag sind problematisch. Welcher Fan kann an einem Freitag nach Berlin reisen, welcher Schüler am Montagabend ins Stadion kommen? Zudem wäre es hilfreich, wenn sich der Klub mit den anderen großen Klubs der Stadt absprechen könnte, um Überschneidungen zu vermeiden.
Damit sich der Lena-Umzug lohnt, sollte die Fortuna mit ihren Fans alles dafür tun, dass die Stimmung bei den letzten drei Saisonspielen so gut wird, damit die Mannschaft nicht verlieren kann.
Das kann zwar die Fortuna nur unwesentlich beeinflussen. Damit auch die kaum berücksichtigten Brasilianer im Kader - Tiago, Wellington und Rockenbach - besser zur Geltung kommen, wünschen wir uns alle tropische Temperaturen.
Selten haben sich die Fortuna-Fans so vorbildlich verhalten wie in der Hinrunde dieser Saison. Nicht nur ihre Geduld mit den Verlierern der ersten Spiele ist einmalig, auch die Unterstützung des Teams ist besser kaum noch möglich.