Alle haben sich wieder lieb

Aber wie lange hält der Burgfrieden beim Oberligisten KFC Uerdingen diesmal?

<strong>Krefeld. Geht man die einzelnen Vereine in der Tabelle der Fußball-Oberliga durch, dann führt kein Weg am KFC Uerdingen vorbei. Von allen Mannschaften der ersten Kategorie ist der KFC, deutscher Pokalsieger 1985 und ehemaliger Bundesligist, das Flaggschiff. Dass ein solches auch einmal heftig ins Schaukeln geraten kann, das hat der Klub von der Grotenburg jüngst wieder einmal auf unrühmliche Weise offenbart. Doch seit gestern Abend gehören die Querelen in der 35. Kalenderwoche der Vergangenheit an.

Die Firma Siempelkamp steht hinter KFC-Chef Ralf Houben

Die Lawine, die der inzwischen zurückgetretene 2. Vorsitzende Christoph Aretz ins Rollen gebracht hat, ist gestoppt. Der Bahnangestellte hatte nach Einsicht in die Finanzakten den Rücktritt des 1. Vorsitzenden gefordert.

Dann sprach er dem 1. Vorsitzenden Ralf Houben sein vollstes Vertrauen aus: "Es gibt keine Alternative zu dem Konzept, das der Vorstand ausgearbeitet hat."

Szukala machte keinen Hehl aus der Tatsache, dass die finanzielle Lage des Verein angespannt sei: "Aber wir engagieren uns hier alle und viele wollen hier mithelfen, damit die Finanzen bis Ende der Saison, also 2008, einigermaßen im Lot sind."

Ein unabhängiges Prüfungsteam soll in Kürze die "wahren Zahlen" ans Licht bringen. Szukala: "Die Oberliga ist ein schwieriges Geschäft. Die großen TV-Gelder gibt es nicht. Was uns fehlt ist noch einmal ein großes Spiel wie damals gegen Bayern oder gegen Schalke 04. Davon träume sicher nicht nur ich."

Die Fakten im Überblick: 1. Vorsitzender Ralf Houben sitzt wieder fest im Sattel, die Position des 2. Vorsitzenden bleibt vorläufig unbesetzt. Houben: "Wir sind in Gesprächen." Auch der Verwaltungsratsvorsitzende Olaf Stiller, der im Sommer noch "Alt-Uerdinger" wie die früheren Profis Herget und Schäfer zum KFC locken wollte, ist beruhigt: "Wir sind jetzt sicher, dass das Konzept okay ist."

Gestoppt wurde auch der Vorstoß der Ehrenamtlichen beim "Wir-haben-uns-alle-lieb-Treffen" in der Geschäftsstelle an der Uerdinger Straße. Ein auf Opposition eingestelltes Dutzend freier Mitarbeiter wollte seine Arbeit einstellen, falls Vorsitzender Houben seinen Rücktritt nicht ankündigt. Houben: "Wir haben uns getroffen. Es sind zwar noch nicht alle Unklarheiten ausgeräumt, aber sind uns näher gekommen."

Bleibt zu hoffen, dass das kickende Personal um Trainer Aleksandar Ristic einigermaßen die Kurve kriegt, damit die Ziele rund um die Grotenburg realisiert werden. "Die 4 im Visier" - das ist das Motto, die neue vierte Liga ist das Ziel eines ehemaligen Flaggschiffs in der Fußballszene.