Der KFC hofft auf die Winterpause und stellt sich den Fans
Nach der wochenlangen Talfahrt stellt sich der KFC Uerdingen den Fans. Was sind die Gründe für den Abschwung?
Krefeld. Auf dem Fan-Treffen in der Großmarktkantine an der Oppumer Straße (Dienstag, 19 Uhr) sollte eigentlich der neue Trainer Jörg Jung der treuen Gefolgschaft näher vorgestellt werden. Doch aus einem gemütlichen Beisammensein ist vielmehr ein Krisen-Treffen geworden. Grund ist die sportliche Talfahrt des Fußball-NRW-Ligisten KFC Uerdingen. Die jüngste 0:6-Niederlage in Bielefeld bildet den Tiefpunkt. Die gesamte Mannschaft, Trainer und Präsident Lakis werden sich den Fans stellen. Sie sollen die schwachen Leistungen der vergangenen Wochen erklären.
Wie konnte es passieren, dass der Aufsteiger nach einem fulminanten Saisonstart so aus dem Tritt gekommen ist? Seit dem 2:1-Sieg in Dornberg am 23. Oktober hat der KFC nicht mehr gewonnen. Dafür setzte es vier Niederlagen und ein Remis. Zwischenzeitlich waren die Krefelder der ärgste Verfolger von Viktoria Köln, nun findet sich der Fünftligist auf Rang sieben wieder — dem letzten Platz, der zur Relegation für die Regionalliga berechtigt.
Einige Fans machen sogar KFC-Boss Lakis für die Misere mitverantwortlich. Sie hadern mit der Beurlaubung von Aufstiegstrainer Peter Wongrowitz. Klar ist allerdings, dass der allmähliche Abschwung schon unter Wongrowitz begann. Nach starken Auftritten zu Saisonbeginn wurden die Leistungen schwächer. Der Elan ließ nach. Doch noch blieb der KFC meistens Sieger.
In den Spitzenspielen setzte es Niederlagen gegen Köln und Siegen. Die Euphorie ging verloren. Zu viele Spieler befinden sich seit Wochen im Formtief. Individuelle Fehler bringen den KFC um den Lohn. Typische Symptome einer Verunsicherung. „Wir sind diese negativen Phasen nicht gewohnt“, sagte Kapitän Ersan Tekkan. „Die Gründe liegen nur innerhalb der Mannschaft. Mit dem Trainerwechsel hat das nichts zu tun. Wir waren einfach in den Spielen als Team nicht gut genug, um die Fehler zu kompensieren.“
KFC-Chef Lakis fordert mehr Konzentration auf das Wesentliche: „Nach dem Aufstieg hat die Disziplin gelitten. Einige Spieler beschäftigen sich zu viel mit Dingen abseits des Fußballs.“
Jörg Jung ist nicht zu beneiden. Im Winter soll er den Kader ausdünnen. Zwei Monate hat der Coach dann Zeit, die Mannschaft aufzurichten. „Uns kommt die Winterpause recht. Wir müssen die Köpfe wieder frei bekommen“, sagte Tekkan.