KFC-Coach Albayrak muss wieder gehen (mit Video)

Nach nur 16 Tagen im Amt hat der KFC Uerdingen am Montag wieder den Trainer beurlaubt.

Foto: A. Bischof

Krefeld. Nach nur 16 Tagen ist die Amtszeit des Trainerduos Erhan Albayrak und Murat Salar beim KFC Uerdingen schon wieder beendet. Beide wurden am Montag vom Verein beurlaubt, am Nachmittag bereits leitete der Sportliche Leiter Ersan Tekkan das Training der Regionalliga-Mannschaft. Das Fass zum Überlaufen brachten die Äußerungen von Albayrak in der Montag-WZ-Ausgabe, in der er angeprangert hatte, dass es zwischen Vorstand und Spielern einen Bruch geben würde, der auf ausstehenden Gehalts- und Prämienzahlungen beruht. „Es gab aber auch schon vorher Interviews, die so nicht korrekt gegenüber der Mannschaft waren“, sagte Tekkan.

Albayrak hatte nach nur einem Punkt aus drei Spielen Wörter wie „Möchtegern-Stars“ und „Söldner“ benutzt. Mit Co-Trainer Murat Salar hätte der Verein gerne weiter gearbeitet, der aber zog es vor, zu seinem Kumpel zu halten. „Beide erreichen die Mannschaft nicht mehr, das habe ich bei einem Gespräch mit ihnen am Sonntag festgestellt“, sagte Präsident Lakis.

Zum Thema ausstehende Gehälter konnte sich Tekkan wie in der Vergangenheit nur wiederholen. „Die Gehälter werden gezahlt. Die Prämien sind eingefroren, werden aber am Saisonende ausgezahlt“, erklärte der Sportliche Leiter, der zugab, dass verspätete Gehaltseingänge bei den Spielern von sieben bis zehn Tagen nicht unnormal wären.

Dass vor dem Spiel beim VfL Bochum II am 25. März (nach der 0:4-Niederlage war Eric van der Luer entlassen worden) der Mannschaft noch eine externe Prämie vom 2. Vorsitzenden Tuncay Yilmaz versprochen worden sei, obwohl zuvor die vom Verein veranschlagten Prämien eingefroren waren, bestätigte Tekkan und räumte gleichzeitig aus, dass zu diesem Zeitpunkt (25. März) noch Gehaltsauszahlungen an die Mannschaft offen waren.

Die Rauswürfe von Spielern wie Kosi Saka, Benjamin Baltes und Assimiou Touré sollen allein auf den Wunsch von Albayrak ausgeführt worden sein. „Wir haben damit nichts zu tun. Wir halten uns grundsätzlich aus der Trainerarbeit raus“, sagte Tekkan, der die drei Spieler begnadigen möchte. Ob diese dazu auch bereit sind, blieb offen.

Aus der Mannschaft stellte sich am Montag Torwart Robin Udegbe den Fragen der WZ. Auch er betonte, dass die Gehälter gezahlt wurden und werden, schränkte aber ein, dass es derzeit noch einen Engpass geben würde. Andere Spieler hatten bisher in der Öffentlichkeit nicht über das Thema Gehälter gesprochen. Eine Erklärung für die an Arbeitsverweigerung grenzende Vorstellung der Mannschaft gegen Wiedenbrück hatte Udegbe auch nicht. „Ich kann das nicht erklären“, sagte er.

Wie es jetzt in Zukunft beim KFC, der dem Abstieg entgegen taumelt, auf der Trainerposition weitergeht, konnte am Montag noch keiner sagen. Vorerst wird Tekkan das Training leiten, der laut Lakis „sehr nah dran ist an der Mannschaft“ ist.

Mit ins Boot geholt werden dürfte A-Jugend-Trainer Andreas Billetter, der über die notwendige Lizenz verfügt. Nicht ausgeschlossen scheint eine Rückholaktion von Eric van der Luer. Ob ein neuer Trainer sich nach dem Bild, das der Verein zuletzt abgab, das Abenteuer antut, darf stark bezweifelt werden.

Lakis wollte sich am Montag nicht zum Thema Gehälter äußern. Seiner Ansicht nach ist der Klub längst noch nicht abgestiegen. „Wir wollen in den verbleibenden fünf Spielen plus dem wichtigen Pokalspiel das bestmögliche herausholen“, sagte der Präsident.