KFC: Emotionen kochten nach dem Abpfiff hoch
Präsident Lakis zoffte sich mit dem Kölner Trainer und Ex-Uerdinger Pele Wollitz.
Krefeld. Nach dem späten Ausgleichstreffer durch Timo Staffeldt in der Regionalligapartie zwischen dem KFC Uerdingen und Viktoria Köln (1:1) kochten auf beiden Seiten die Emotionen über. KFC-Boss Lakis beschmierte nach einem Wortgefecht mit dem Ex-KFC-Spieler- und -Trainer Pele Wollitz das Porträtbild des 49-Jährigen im VIP-Raum mit einem Filzstift.
„Ich habe sein Gesicht durchgestrichen“, sagte Lakis, der sich darauf berief, dass Wollitz ihn während und nach der Partie beschimpft habe. Den Schriftzusatz „asi“ schrieb Lakis dann auch noch unter das Bild.
Der Konter des Gästetrainers ließ nicht lange auf sich warten. „Mir tun die Menschen leid, die unter diesem Mann hier arbeiten müssen. Er zahlt kein Geld an seine Spieler, die sich dadurch nicht einmal etwas zu essen kaufen können“, sagte Wollitz auf der Pressekonferenz nach Spielschluss.
Einer, der sich von der übertriebenen Polemik nicht anstecken ließ, war KFC-Trainer Murat Salar. Erst schickte dieser seine zum Teil geknickte Mannschaft nach Spielschluss geschlossen in die Kabine, dann lächelte der 37-Jährige allen Frust über das späte Remis beiseite. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben heute mit vielen jungen Spielern den klaren Ligaprimus mehr als nur am Rand einer Niederlage gehabt“, sagte Salar.
Ganz kritiklos ging das Statement des KFC-Trainers dann aber doch nicht vonstatten. „Ich schweige ja sonst zu den Entscheidungen des Schiedsrichters, aber ein klares Foul am Torwart im Fünfmeterraum in der Nachspielzeit nicht zu pfeifen, macht mich doch ein wenig ratlos“, sprach Salar die Szene an, die auch die 1806 Zuschauer in der Grotenburg in Rage versetzt hatte. KFC-Torwart Robin Udegbe boxte in der 93. Minute eine Ecke unter starker Bedrängnis gleich mehrerer Spieler aus der Gefahrenzone ins Toraus. Doch anstatt auf Foulspiel und Freistoß entschied der Unparteiische Sven Heinrichs auf erneute Ecke, die zum Ausgleich führte.
„Es fühlt sich natürlich brutal an, hier noch den Sieg aus der Hand zu geben“, sagte KFC-Torschütze Dominik Oehlers. Die Glückwünsche für sein starkes Spiel konnte der junge Stürmer deshalb auch nur bedingt genießen. „Aber was bringt es“, grübelte Oehlers kurz und ergänzte dann: „Jetzt steht am Samstag Aachen auf dem Programm, und wir fahren mit dem Selbstvertrauen von einem Punktgewinn gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer zum Tivoli.“ Dann sollte auch Torwart Robin Udegbe wieder vollends genesen sein. Der KFC-Keeper war nach einem Zusammenprall mit Viktorias Stürmer Candan kurzzeitig weggetreten und klagte über Gedächtnisverlust.
Mit Rückenbeschwerden musste sich dazu Rico Weiler in Durchgang zwei auswechseln lassen. Doch auch diesen Verlust konnte der KFC durch mannschaftliche Geschlossenheit kompensieren und schrammte nur ganz knapp an der wohl größten Überraschung dieser Regionalligasaison vorbei. hoss