KFC-Fans beleidigen die eigene Mannschaft

Uerdinger Spieler werden vor und während der Begegnung kritisiert.

Foto: samla.de

Leverkusen/Krefeld. Als „beschämend“ empfand KFC-Präsident Lakis die Aktionen einiger Anhänger des Vereins beim Auswärtsspiel in Leverkusen. Im Ulrich-Haberland-Stadion waren gezielte Rufe aus dem KFC-Fanblock gegen die eigenen Spieler zu hören. Begriffe wie „Söldner“ gehörten dabei noch zu den harmloseren Begriffen.

Vor allem Burak Kaplan und Moses Lamidi waren die Zielscheibe übelster persönlicher Beleidigungen. Schnell geriet eine schwarz gekleidete Fangruppe in den Verruf, für diese zum Teil harschen Rufe verantwortlich zu sein.

Der Verein hat sich Ostermontag auf seiner Homepage in aller Deutlichkeit von den gewaltbereiten Personen, „der sich anscheinend der selbsternannten Opposition im Verein angehörig fühlt“, distanziert. „Wir dürfen solchen kriminellen Energien keinen Platz bieten“, sagte Präsident Lakis der WZ. Gleichzeitig stellte er klar, dass er die Ultras nicht mit den gewaltbereiten Fans in Leverkusen in einen Topf werfen will.

Im Gespräch mit der WZ sagte Ostermontag der KFC-Fanbeauftragte Matthias Finken: „Ich stand ebenfalls im Fanblock und es hat diese zum Teil sehr kritischen und auch beleidigenden Rufe von ungefähr 10 bis 15 Personen gegen Spieler von uns gegeben. Einen geschlossenen Gesang gab es dabei aber nicht.“ Zwischen vereinzelten Fans kam es dann auch zu einem Handgemenge, das aber relativ schnell ohne Eingreifen der Sicherheitskräfte beigelegt werden konnte.

Bereits vor dem Spiel war es in der Gästekurve zur Schließung eines Bierwagens gekommen. Dieser wurde laut Finken aber nicht umgekippt, wie es in Meldungen hieß: „Es wurden aber zwei Kisten Bier geklaut und heftig am Wagen gerüttelt.“ Die Aktion sei aber nicht von einer bestimmten Fangruppierung ausgegangen. „Die Situation wurde auch von der Polizei gefilmt. Es kann also gegen die betreffenden Personen ein strafrechtliches Verfahren eingeleitet werden“, sagte Finken.

Der Fanbeauftragte bestätigt, dass die Stimmung innerhalb der Fanszene gespalten ist. Während die Ultras Krefeld ihren Stimmungsboykott aufrechterhalten haben, „Vorstand raus“ riefen und T-Shirts sowie Plakate mit der Aufschrift „Lakis: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ trugen, gab es auch Anhänger, die ihr Team unterstützten.

„Die Kritik der Ultras zielt vor allem auf die Fehler des Vereins ab, was die verpasste Schaffung von Strukturen angeht“, so Finken. Er findet es bedenklich, wenn die Klubverantwortlichen von einer „Chaostruppe“ und einem „Mob“ sprechen. „In dieser Saison gab es keine körperlichen Auseinandersetzungen im Bezug auf unsere Fans bei Spielen“, stellt Finken fest.