KFC Uerdingen KFC dreht Rückstand gegen Zwickau in Sieg
Düsseldorf · Dank eines Doppelpacks von Osayamen Osawe und der Treffer von Tom Boere und Christian Kinsombi gewinnen die Krefelder 4:2 gegen den FSV.
Die Fans riefen seinen Namen, als die Spieler des KFC Uerdingen nach dem 4:2-Heimsieg gegen den FSV Zwickau am Sonntagnachmittag den Weg in die Kabine antraten. Osayamen Osawe hatte einen Sahnetag erwischt. Mit seinen zwei Treffern und einer Vorlage gegen den Abstiegskandidaten aus Sachsen war er der Spielentscheider. Doch auch seine Mannschaftskollegen zeigten eine gute Leistung und eine Reaktion auf die beiden jüngsten Niederlagen. Erstmals seit dem 4:1-Erfolg gegen Rostock im Dezember drehte der KFC wieder einen Rückstand in einen Sieg. „Wir haben gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollten“, sagte Ali Ibrahimaj. Christian Dorda pflichtete ihm bei: „Wir haben Moral gezeigt und waren effizienter als in den Vorwochen.“ Trainer Daniel Steuernagel meinte: „Kompliment an die Jungs. Es war nicht einfach nach zwei Niederlagen. Wir haben den Ausgleich erzwungen.“
Chronik: Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel bauten die Startelf im Vergleich zur Mannschaft in Braunschwieg auf fünf Positionen um. Alexander Bittroff kam für Boubacar Barry zurück ins Team, Roberto Rodriguez, Edvinas Girdvainis, Manuel Konrad und Adriano Grimaldi verloren das Vertrauen der Trainer. Dafür erhielten Rijad Kobiljar, Ali Ibrahimaj, Christian Kinsombi und der zuletzt formschwache Tom Boere ihre Chance von Beginn an. Kevin Großkreutz und Selim Gündüz gehörten wiederholt nicht dem Kader an.
Ein Abtasten der beiden Mannschaft blieb aus. Es ging sofort zu Sache. Der in die Zwickauer Startelf gerückte Leon Jensen sorgte nach nur acht Minuten für das erste Ausrufezeichen. Der 22-Jährige schlenzte einen Ball aus halblinker Position im Strafraum ins lange Eck. Uerdingens Schlussmann Lukas Königshofer hatte nur das Nachsehen. Doch das Glück der Gäste währte nicht lange. Nur sieben Minuten später traf Osayamen Osawe zum Ausgleich. Ein schönes Zusammenspiel. Boere macht den Ball fest und legt ihn auf seinen Sturmpartner ab. Die schnelle Antwort der Hausherren, eine Reaktion, wie sich das die Fans und Trainer nach den beiden jüngsten Niederlagen gewünscht hatten, in denen den Krefelder so etwas wie der große Siegeswille fehlte. Es war das erste Saisontor für den Nigerianer. Lange Bälle waren ein beliebtes Stilmittel der beiden Teams, um das umkämpfte Mittelfeld zu überbrücken.
In der der 28. Minute war es dann wieder der pfeilschnelle Osawe, der seinen Bewachern auf und davonlief, im Strafraum dann querlegte, Christian Kinsombi schloss ab, die Zwickauer Verteidiger konnten den Ball erst hinter der Torlinie wegschlagen. Der KFC blieb jetzt am Drücker, die Gäste waren sichtlich angeknockt nach der schnellen Wende. Die hohe Geschwindigkeit der Uerdinger Angreifer machte sich bezahlt. Die Gastgeber setzten nach, verschafften sich ein Übergewicht. Zuletzt hatten es die Uerdinger im Dezember beim 4:1 gegen Hansa Rostock geschafft, einen Rückstand in eine Führung umzuwandeln.
Nach der Halbzeit aber wirkten die Gastgeber schläfrig, prompt glich Leon Jensen zum 2:2 aus (48.). Ein Tor, das sich seit Wiederanpfiff angedeutet hatte. Der KFC war danach wieder wach, der FSV aber am Zug. Osawe traf nur das Außennetz. Der Stürmer gehörte zu den besten Uerdingern, immer wieder ging der Nigerianer voran. Die Partie war nun hart umkämpft. Doch noch einmal hatten die Krefelder eine zündende Idee. Barry bediente im Strafraum Boere, der auf 3:2 stellte. Das neunte Tor des Niederländers. Ein wildes Spiel mit Auf und Abs auf beiden Seiten. Unterhaltung für die nur 2138 Zuschauer. Und so verlief auch die Endphase spannend. Der KFC drängte noch einmal auf das 4:2, FSV-Torwart Brinkies aber rettete die Seinen noch vor dem frühen K.O. Dann aber schlug Osawe in der Nachspielzeit noch einmal zu.
Mann des Spiels: Mit zwei Tore und einer Vorlage avancierte Osayamen Osawe zum spielentscheidenden Mann beim 4:2-Sieg der Uerdinger. Es waren erst seine ersten beiden Treffer der Saison. Mit seinen schnellen Schritten enteilte er nicht nur einmal seinen Bewachern und machte den Unterschied. Betont bescheiden sagte er anschließen: „Jeder hat jedem geholfen. Ich kann noch mehr Chancen ermöglichen im letzten Drittel. Daran muss ich noch arbeiten.“
Moment des Spiels: Der entscheidende Treffer: Boubacar Barry sieht Angreifer Tom Boere, spielt den Ball in den Rücken seiner Gegenspieler. Der Niederländer trifft erstmals seit dem 7. Dezember wieder. Sein neuntes Saisontor. Mit dem 3:2 war der KFC wieder obenauf in einer wilden Partie.