Fußball Die glorreichen Fünf beim KFC
Krefeld · Nur ein Quintett hat einen Stammplatz – Vollath, Großkreutz, Dorda, Beister und Aigner haben über 2000 Spielminuten gesammelt. Dahinter klafft eine Lücke.
Wer sich auf die Suche begibt und ergründen möchte, wie sehr die Uerdinger Mannschaft ihr Gesicht in den bisherigen 30 Spieltagen der 3. Liga verändert hat, der sollte sich noch einmal an den Saisonauftakt Ende Juli gegen die Spielvereinigung Unterhaching erinnern. Im Tor stand René Vollath, davor verteidigte die Viererkette, die zwei Monate zuvor den Aufstieg gefeiert hatte und daran maßgeblichen Anteil hatte. Christopher Schorch und Kapitän Mario Erb im Zentrum, links Christian Dorda, rechts Alexander Bittroff. Im Mittelfeld Manuel Konrad, Connor Krempicki und Dennis Daube. Stefan Aigner stürmte über rechts, Kevin Großkreutz links, in der Mitte stand Maximilian Beister. Das ist lange her.
Nur fünf Spieler vom Saisonauftakt waren in Jena dabei
Seitdem ist viel passiert rund um und in der Mannschaft. Nur fünf Spieler der damaligen Startelf fanden sich am Samstag in Jena im Team wieder. Nimmt man den aktuell verletzten, aber im Tor gesetzten René Vollath hinzu, sind es fünf Akteure, die alle Veränderungen, Umbaumaßnahmen und Stürme der letzten neun Monate überstanden haben. Die glorreichen Fünf: Vollath, Dorda, Großkreutz, der jedoch ab dem ersten Spiel als rechter Verteidiger gesetzt ist, Beister und Aigner.
Dieses Quintett bildet eine Konstante – nicht zwingend, was ihre Leistungen angeht, denn die waren wechselhaft wie das Gebilde um sie herum. Vollath griff auch mal daneben, war jedoch oft, vor allem in den Wochen nach der Winterpause, ein Rückhalt. Dorda, von den Trainern der 3. Liga zum besten Linksverteidiger der Hinrunde gewählt, ist noch immer der torgefährlichste Mann aus der Viererkette, in deren Zentrum mittlerweile Altgediente wie Dominic Maroh (Stammkraft seit seiner Verpflichtung Ende September) und Assani Lukimya stehen. Großkreutz spielt hinten rechts eine durchschnittliche und unauffällige Rolle, ein Unterschied-Spieler ist er trotz seiner Titelsammlung nicht.
Zu den großen Verlieren zählen Kapitän Erb und Stürmer Kefkir
Beister erlebte gerade im Herbst eine Schaffenskrise, war zeitweise nicht mehr erste Wahl, schoss sich dann aber nach einer Aussprache mit Ex-Trainer Stefan Krämer aus dem Tal heraus, ist heute mit acht Ligatreffern Uerdingens Schütze Nummer eins. Stefan Aigner ist ein Dauerläufer mit vorbildlicher Einstellung – derzeit aber angeschlagen. Ein Rechtsaußen, der aber auch schon als Mittelstürmer herhalten musste oder wahlweise hinter der Spitze. Torgefahr aber strahlt der 31-Jährige in den vergangenen Monaten wenig aus.
Zu den Verlierern auf dem Personalkarussell der vergangenen Monate zählt ein Mann: Oguzhan Kefkir. In der Hinrunde noch mit sechs Treffern Vollstrecker und Vorbereiter über die linke Seite. Seit dem Abgang Krämers im Januar aber ist der 27-Jährige kaum mehr gefragt. Das trifft auch auf den etatmäßigen Kapitän zu. Mario Erb muss Maroh und Lukimya in der Innenverteidigung den Vortritt lassen. Manuel Konrad, lange Zeit immer wieder erste Wahl im defensiven Mittelfeld, war in Jena nur noch Zuschauer. Auch er gehörte zu denjenigen, die sich in den Vorwochen ein paar Schnitzer zu Schulden kommen ließen. Dennis Daube ist seit mehreren Wochen an der Patellasehne verletzt. Connor Krempicki, ein Ballverteiler und Läufer für den Raum zwischen den Strafräumen, kommt auf 1780 Spielminuten, 20 Mal stand er in der Startelf, seit drei Partien aber ist er nicht mehr nominiert worden.
Ob Krämer, Interim Stefan Reisinger, Norbert Meier oder jetzt Frank Heinemann: Es wird viel probiert, viel verändert, um die Krise zu meistern. Neben den lange verletzten Daube und Bittroff waren es noch andere, die in den ersten neun Monaten kaum bis wenig Einsatzmöglichkeiten erhielten: Mittelfeldspieler Khalil Mohammad (34 Minuten), Linksaußen Dennis Chessa (203 Minuten) und eine frühere deutsche Sturmhoffnung: Samed Yesil. Er stand zuletzt am 27. Oktober im Kader, kommt auf elf Spielminuten.