Fußball KFC-Stürmer Kiprit ist sofort zur Stelle
Krefeld · Zugang zeigt beim 1:2 in Ingolstadt prompt seine Qualität im Abschluss.
Ein aufmerksamer Mike Feigenspan, dazu ein im richtigen Moment lossprintender Muhammed Kiprit – das waren die Zutaten, die es für den ersten KFC-Treffer in dieser Drittliga-Saison brauchte. Drei Ballberührungen benötigte der junge Stürmer nach dem steilen Zuspiel Feigenspans, dann lag der Fußball schon im Tor der Ingolstädter. Ein Treffer größter Präzision, was Technik und Timing angeht, der aber in den Augen des Zuschauers einen Gedanken aufkommen ließ: Es geht doch.
Der KFC Uerdingen und das Toreschießen. In dieser unrühmlichen Geschichte der Vorsaison drohte auch beim Gastspiel in Ingolstadt am Sonntag ein weiteres Kapitel geschrieben zu werden, denn die Uerdinger ließen wieder einmal die eine oder andere Gelegenheit ungenutzt (Heinz Mörschel traf nur den Pfosten) oder spielten sich die Bälle derart unsauber zu, dass erst gar keine Chance auf einen Torschuss entstand.
Trainer Stefan Krämer: „Er hat sehr gut ins Spiel gefunden“
Ganz anders aber die beschriebene Szene in der 68. Minute. Muhammed Kiprit hielt sich mit seinem ersten Treffer in der 3. Liga nicht lange auf, suchte sofort den Abschluss, nachdem er sich mit einem schnellen Lauf in die Spitze von seinen Bewachern abgesetzt hatte. „Er hat sehr gut ins Spiel gefunden“, bilanzierte Trainer Stefan Krämer, der den 21-Jährigen erst wenige Momente zuvor aufs Feld geschickt hatte. „Er war sofort da.“ Trotz der wenigen Trainingstage, die aus der Nachwuchsmannschaft von Hertha BSC Berlin gekommene Kiprit erst mit seiner neuen Mannschaft verbracht hatte, zeigte er ein hohes Verständnis für die Situation. „Wir können uns große Hoffnungen machen, dass wir einen Jungen bekommen haben, der auch in der 3. Liga seine Tore machen wird“, sagte Krämer.
Den Ausgleich zum 2:2 hatte Muhammed Kiprit in der Schlussphase, wieder nach Flanke Feigenspans, auf dem Fuß. Die Hereingabe nahm er direkt, setzte den Schuss aber knapp rechts am Tor vorbei. Ein Raunen ging von den knapp 3000 Zuschauern im Stadion der Schanzer aus. Kiprit wirkte unbekümmert und frech. Einer, der sich gegen die Profis beweisen will. Der KFC ist erst seine erste Station im deutschen Berufsfußball. Das Spiel in Ingolstadt war seine Premiere in Liga drei.
Erst am kommenden Montag geht es weiter gegen den SV Meppen
Seinen Torinstinkt hatte der Berliner schon zu Zeiten der A-Jugend und in der Regionalliga Nordost aufblitzen lassen. In beiden Klassen avancierte er zum Torschützenkönig. Einen Stürmer wie ihn, der nicht lange fackelt, haben die Uerdinger ersehnt. Osayamen Osawe ist noch verletzt, Adriano Grimaldi noch etwas schwerfällig. In den vergangenen eineinhalb Jahren war der Deutsch-Italiener immer mal wieder für längere Zeit ausgefallen. Er wird nach Auskunft Krämers noch Zeit brauchen, um seine alte Stärke von damals wieder zu besitzen.
Dass der Treffer Kiprits am Ende nur kosmetische Bedeutung für das Spiel hatte, lag daran, dass der KFC den Rückstand nicht mehr aufholen konnte und 1:2 verlor. Vor allem mit dem ersten Durchgang seiner Mannschaft zeigte sich Krämer nicht einverstanden. Zu passiv, zu wenig durchsetzungsstark. Nach einer Stunde Spielzeit aber wurden die Krefelder immer stärker. „Diese Niederlage ärgert mich extrem, denn sie war sehr unnötig“, sagte Krämer später, der aber dennoch ein Lob für die Leistung nach dem Rückstand ausstellte: „Wir hatten noch die Möglichkeit das Spiel zu drehen, konnten bis zum Schluss aufs Gas drücken.“
Ein paar Tage Zeit haben die Krefelder nun, ihre Leistung zu analysieren und zu besprechen. Erst am kommenden Montag kommt der SV Meppen zum Heimspiel nach Düsseldorf.