Interview mit Mario Erb Was den KFC Uerdingen auszeichnet

Krefeld · KFC-Kapitän Mario Erb spricht im Interview über seine Rückkehr ins Team und die Aussichten in der 3.Liga. Außerdem macht er klar, wo die Stärken seiner Mannschaft liegen.

Seit Anfang des Monats befindet sich Mario Erb wieder im Mannschaftstraining.

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Nach zehn Ligaspielen war für ihn im Herbst Schluss. Beim 2:1-Sieg des KFC Uerdingen in Köln verletzte sich Kapitän Mario Erb am 29. September schwer. Bruch des Schienbeinkopfes. Pause bis zum Winter. In diesen Tagen ist der 28-Jährige wieder zurück im Training, hat seine ersten Einheiten hinter sich, reiste auch mit ins Trainingslager nach Belek. Mit der WZ sprach der Innenverteidiger über seine ersten Eindrücke nach der Rückkehr ins Mannschaftstraining und die Aussichten in der Liga.

Herr Erb, wie war es, nach langer Zeit am Wochenende wieder mit zu trainieren?

Mario Erb: Ich war drei Monate raus. Die Physiotherapeuten haben aber gute Arbeit geleistet. Ich hatte für die letzten zehn Tage vor dem Trainingslager einen Übungsplan bekommen, so dass ich Gas geben konnte. Ein Sieben-gegen-Sieben, so eine Spielform, ist dann aber immer noch etwas Anderes, als wenn du jetzt einen 400- oder 600-Meter-Lauf machst. Ich habe mich aber wohl gefühlt, das Knie hat keine Probleme gemacht.

Wie haben Sie als Kapitän Kontakt zur Mannschaft gehalten?

Erb: Das Kapitän-Sein wird oft höher gehängt als es ist. Ich habe versucht, so oft wie möglich in der Kabine zu sein. Ich war oft dort. Ich habe an der Grotenburg mein Kraft- und Reha-Programm absolviert. Weit weg von der Mannschaft war ich nie. Es hat mich gefreut, wieder beim Trainingsstart dabei zu sein.

Wie blicken Sie auf das Trainingslager in Belek?

Erb: Für den Teamgeist ist ein Trainingslager immer gut. Wir sind dort zusammen, haben viele Einheiten, wo wir Gas geben können. Da wir keine drei Wochen Pause gehabt haben, hat niemand die Grundlagen verloren. Wir können an verschiedenen Dingen arbeiten, wie Defensivverhalten, Offensivspiel, Torabschluss, das Spiel im letzten Drittel, die Ordnung, das Taktische.

Wie haben Sie das erste Halbjahr erlebt?

Erb: Wir können stolz und zufrieden sein. Wir sind oben mit dabei im Aufstiegsrennen mit Platz drei. Aus den letzten sechs Spielen haben wir fünf gewonnen, wo die Jungs überragend gespielt hatten. Wir haben gut in die Saison hinein gefunden, hatten eine Phase, in der wir richtig gut waren, auch etwas Glück auf unserer Seite hatten. Dann kam ein kleines Tief, aus dem wir aber gut herausgekommen sind.

Was sagt das über die Mannschaft aus?

Erb: Das zeichnet uns aus. Wir können mit Niederschlägen umgehen. So etwas ist in der 3.Liga eminent wichtig. Wenn du mal einen Negativschlag kassierst, dass du dann gestärkt zurückkommst. Es ist wichtig, aus so einer Negativspirale heraus zu kommen, sonst kann es ganz schnell nach unten gehen. Beispiel Eintracht Braunschweig (Tabellenletzter, d. Red.). Die sind mit ganz anderen Ambitionen in die Saison gegangen. Die kommen einfach nicht unten heraus. Wir sind zufrieden wie unsere Hinrunde gelaufen ist.

Wie schätzen Sie die 3. Liga ein?

Erb: Keine Mannschaft spielt die Liga her, keine marschiert vorne weg. Osnabrück (Spitzenreiter, d. Red.) kommt über den Teamgeist und hat sich oben festgebissen. Beim Karlsruher SC ist einfach die individuelle Qualität da, aber selbst die haben sich am Anfang schwer getan. Es wird bis zum Ende ein heißes Rennen geben um die ersten Plätze. Daher ist es wichtig, mit Punkten gleich aus der Winterpause zu kommen.