Bedenkt man, dass bei der WM 2010 in Südafrika kein einziger Spieler aus dem schwarz-gelben Ensemble dabei war und die Borussen-Offiziellen regelmäßig über Benachteiligung klagten, scheint da eine neue Liebe entflammt: Schlagzeilen wie „Borussia Deutschland“ bestimmen das Bild — und ganz nebenbei wächst da die vielleicht auswahlstärkste und ausgeglichenste deutsche Nationalmannschaft aller Zeiten heran.

Einziger Neuling ist Sven Bender, 21 Jahre, defensiver Mittelfeldspieler — und ganz nebenbei ein weiterer Konkurrent für den noch nicht nominierten Kapitän Michael Ballack. Auf Ballack zähle er, sagte Löw gestern, wenn der den zuletzt gezeigten „Rhythmus in der Bundesliga findet“. Von Bender ist Löw schon jetzt restlos überzeugt. „Ich habe ihn zuletzt zweimal gesehen. Vor allem in Wolfsburg hat er unglaublich aggressiv gespielt und unglaublich viele Zweikämpfe gewonnen. In der Balleroberung ist er überragend gut.“

Erst einmal aussortiert sind der Stuttgarter Cacau, der Hamburger Marcell Jansen, der Neu-Wolfsburger Patrick Helmes, der Bremer Marko Marin und die Mainzer Lewis Holtby und Andre Schürrle.

Selbst in der Innenverteidigung hat Löw Alternativen, „wie wir sie vorher nicht hatten“. Mats Hummels (Löw: „Er gefällt mir besser und besser.“) und Holger Badstuber drängen an Per Mertesacker und Arne Friedrich vorbei. Deutschland - Italien, 9. Februar, 20.45 Uhr/ARD.