Den freien Fall stoppen
Im Testspiel am Dienstag in Wülfrath will Trainer Frank die Defensivabteilung umbauen. Bereits am Sonntag arbeitete Frank mit einem Teil der Mannschaft die Defizite auf.
<strong>Wuppertal. Wolfgang Frank zieht die Zügel an, um den freien Fall zu stoppen. Nach dem kapitalen Fehlstart in die Restrunde der Regionalliga reagiert der neue WSV-Trainer vor allem auf das schwache Defensivverhalten. Mit bislang 33 Gegentoren liegt der WSV in der Negativ-Rangliste (mit den Abstiegskandidaten Babelsberg, Lübeck und Wolfsburg II) ganz oben. Bereits am Sonntag arbeitete Frank mit einem Teil der Mannschaft die Defizite auf. Aus einem Regenerationstraining wurde so für manche Spieler eine zweistündige Einheit. "Die Defensive scheint in der Vergangenheit ein bisschen vernachlässigt worden zu sein", sagt Frank.
Frank: "In Rückstand müssen wir die Ruhe bewahren."
In den Mittelpunkt des Trainings stellt er vor allem das taktische Verhalten jedes einzelnen Spielers. Bis die Mannschaft die neuen Vorgaben verstanden und erfolgreich umgesetzt haben, scheint Geduld angesagt zu sein. So ist es jedenfalls aus Mainz zu hören, wo Frank erfolgreich gearbeitet hat. Drei, vier Spiele als Eingewöhnungsphase für das Franksche System seien anzusetzen. "Ich bin schon lange und nicht ganz erfolglos in diesem Geschäft und weiß, im richtigen Moment den Druck aufzubauen. Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie die Ordnung auf dem Platz auszusehen hat. Vor allem im Rückstand müssen wir die Ruhe behalten", so Frank.Die neue Aufgabe beim WSV hat er sich einfacher vorgestellt. "Im Laufe der Jahre entwickelt man Antennen dafür, wie die Stimmung ist. Der erste Platz wurde hier nicht so bewertet, wie man sich das vorstellen könnte. Es fehlt die Ruhe und Abgeklärtheit."
Nach der roten Karte für Innenverteidiger Daniel Voigt (der DFB sperrt ihn für ein Spiel) ist Frank gezwungen, die Defensivabteilung für das nächste Meisterschaftsspiel in Dortmund umzubauen. Auch Hüzeyfe Dogan muss im großen Dortmunder Stadion zuschauen, er sah gegen Ahlen seine fünfte gelbe Karte.
Für die massive Enttäuschung im Umfeld des Vereins nach der Blamage gegen Ahlen hat Frank großes Verständnis. "Da kamen Reaktionen von den Fans, die normal sind." Und über WSV-Präsident Friedhelm Runge sagt Frank: "Ich kenne ihn zu wenig. Aber er ist ein emotionaler Mensch, der für die Sache lebt. Ich kann nichts Negatives über ihn sagen und gehe von einer rückhaltlosen Unterstützung aus. Es muss Kontinuität herrschen."