Desolate Vorstellung: WSV verliert gegen Lotte
Wuppertal. Sprachlos über ihren Wuppertaler SV verließen die gerade noch 1000 Zuschauer Freitagabend das Stadion am Zoo: Aus dem vermeintlichen Rückenwind durch den Sieg gegen Oberhausen vor einer Woche war noch nicht einmal ein laues Lüftchen geworden.
Nach der verdienten 0:1-Niederlage gegen den Tabellennachbarn Sportfreunde Lotte bleibt der WSV zwar auf Platz sieben, kann der Spitzengruppe der Liga aber Ade sagen.
Angesichts der gezeigten Leistung vom Freitag, die nahtlos an die schwachen Vorstellungen der Wochen zuvor anknüpfte, verbietet sich der Blick nach oben ohnehin. Mutlos, ideenlos und fehlerhaft präsentierte sich die WSV-Elf. Trainer Hans-Günter Bruns hatte sich wieder eine neue Taktik einfallen lassen, ließ eine Art Dreierkette mit Felix Haas, Benjamin Reichert und André Wiwerink spielen. Marco Neppe, bisher als Rechtsverteidiger eingesetzt, sollte auf der linken Seite mehr aus dem Mittelfeld für Spielkontrolle sorgen, was aber weitgehend misslang. Und vorne zeigten sich Mehmet Boztepe und Laurenz Wassinger neben Christian Knappmann einmal mehr als zu durchsetzungsschwach.
Dass es das von Trainer Bruns prophezeite Spiel auf Augenhöhe wurde, lag einzig daran, dass auch Lotte nach flotten Anfangsminuten keine Bäume mehr ausriss. Die entschlossener wirkenden Gäste schlugen den WSV mit seinen eigenen Waffen, als gleich nach der Pause ein Standard (Freistoß von rechts, Kopfball am Fünfmeterraum) zum goldenen Treffer führte. Der WSV, diesmal auch bei Standards schwach, bemühte sich zwar um den Ausgleich, mehr als zwei Chancen durch Wassinger und Neppe sprang aber nicht dabei heraus. „Inzwischen ist es so, dass der Ball für uns zum Feind geworden ist“, sagte ein enttäuschter Trainer Bruns nachher und kündigte eine harte Trainingswoche an. Alle freien Tage seien gestrichen. Zum Trainer selbst wollte Präsident Friedhelm Runge am Freitag nichts sagen. „Wir haben genug analysiert, mir fehlen die Worte.“