Die Gala-Show des Mahir Saglik
Beim 4:1 (2:0)-Sieg des Wuppertaler SV in Braunschweig schießt der Stürmer drei Tore.
Langsam gehen den Skeptikern die Argumente aus, denn der WSV sorgt weiter für Spektakel und mischt mit seiner offensiven Spielweise die Liga auf. Auch wenn Fortuna Düsseldorf weiterhin den Platz an der Sonne einnimmt, der WSV begeistert mit dem schöneren Fußball. So auch beim 4:1 (2:0)-Sieg in Braunschweig. Am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Babelsberg (Anstoß 14 Uhr) hat sich die Elf von Trainer Wolfgang Jerat eine Kulisse verdient, die jenseits der 5000 Zuschauer-Marke liegt.
Der WSV ist wieder hip. Dank einer Spielweise, die mit drei Stürmern und einem spielstarken Mittelfeld nur ein Ziel kennt: über risikofreudiges Direktspiel aus dem Mittelfeld zum Abschluss zu kommen. "Wir wollen immer wieder diese Pässe. Alibi-Bälle dagegen nicht", sagt WSV-Trainer Wolfgang Jerat. "Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir zuhause oder auswärts spielen."
Dass der WSV auch bei der schwachen Eintracht ein Heimspiel hatte, ist das Verdienst von Matchwinner Mahir Saglik. Der türkische Supertechniker versetzte mit seinen Saisontreffern vier, fünf und sechs dem abstiegsbedrohten Zweitliga-Absteiger den Knockout und schoss und köpfte sich selbst an die Spitze der Regionalliga-Torschützenliste. "Wir hätten unsere Chancen noch besser ausspielen müssen", merkt der mit Lob überschüttete Saglik kritisch an. Auch im Zusammenspiel mit Sturmpartner Tobias Damm, der sein fünftes Tor im fünften Spiel erzielte, sieht "Mayo" noch Luft. "Aber auch das wird von Woche zu Woche besser."
Die drei Tore von Braunschweig widmet Saglik seinem Vater, der selbst Fußballer war und in Braunschweig die Gala-Show seines Sohn auf der Tribüne verfolgte. "Ohne seine Unterstützung wäre ich nicht so weit gekommen", glaubt Saglik. Vor allem das erste Tor nach 16 Minuten, als er den Ball Vollspann mit links aus der Luft nahm und via Innenpfosten ins Netz knallte, war Extraklasse.
Eine seiner besten Saisonleistungen zeigte Tim Jerat (Foto: Andreas Fischer) beim Sieg in Braunschweig. Nach zuletzt schwächeren Auftritten hatte er sich ein wenig den Unmut des WSV-Publikums zugezogen. Natürlich auch deshalb, weil er Sohn des Trainers ist und besonders kritisch beäugt wird. Sein Vater sieht das etwas anders. "Tim hat schon in den letzten drei Spielen gut gespielt."