Jerats Rücken spielt nicht mit

Dem gesundheitlichen Rückschlag soll am Samstag nicht der sportliche folgen.

Wuppertal. Einen bösen Rückschlag erlebte WSV-Mittelfeldspieler Tim Jerat am Mittwoch im Training. Wegen starker Rückenschmerzen hatte er schon beim 8:1-Pokalsieg in Delhoven gefehlt, in dieser Woche aber das Training wieder aufgenommen.

"Bei den Zweikämpfen waren die Schmerzen dann so schlimm wie vorher. Ich kann kaum sitzen und werde die Fahrt im Bus nach Stuttgart nicht mitmachen. Wie lange ich ausfalle, das kann ich noch nicht sagen", erklärte Tim Jerat gestern enttäuscht.

Einen vergleichbaren Rückschlag wie ihn Jerat gesundheitlich erlitt, will der WSV bei seinem Auswärtsspiel gegen den VfBStuttgart II (Anstoß Samstag, 14 Uhr) sportlich unbedingt vermeiden. Die Tendenz ist nach der Auftaktschlappe in Emden eindeutig positiv.

"Da wäre der erste Sieg in einem Punktspiel die beste Medizin für die Mannschaft", sagt WSV-Trainer Christoph John, der durch den Aus- und Rückfall von Tim Jerat schmerzlich daran erinnert wird, dass die Personaldecke recht dünn ist. "Leider ist es nicht so, dass bei uns 22 Spieler auf dem gleichen Niveau sind. Doch es wissen alle, dass diese Saison ein Konsolidierungsjahr ist."

Positiv ist deshalb für den WSV, dass für Tim Jerat mit Marco Neppe ein Spieler zum Einsatz kommen wird, der schon seit Wochen berechtigte Ansprüche auf einen Platz in der Anfangsformation anmeldet. Mit vier Treffern im Pokal hat sich zudem Torjäger Dirk Heinzmann eindrucksvoll in Erinnerung gebracht.

John spricht von einer weiteren taktischen Option, die sich ihm nun eröffnet habe. In der Variante mit Heinzmann als einziger Spitze sollen die beiden offensiven Mittelfeldspieler Marcel Reichwein und Nermin Celikovic sowie die Außenstürmer Michael Lejan und Tobias Damm für Druck nach vorne sorgen.

"Obwohl wir in Stuttgart gewinnen wollen, werden wir aber nicht mit fünf offensiv ausgerichteten Spielern beginnen", sagt John, der sich diese Option vielmehr als "Notausgang" vorstellen kann, sollte der WSV einmal unter Druck geraten. Wobei dieses Konzept nicht mit der handelsüblichen Brechstange zu verwechseln ist.

Der WSV-Mannschaftsbus wird am Freitag um 8 Uhr zum ersten Auswärtsmatch in Richtung Süden starten. Am Nachmittag ist das Abschlusstraining in Stuttgart geplant. "Wir werden einiges anders machen als in Emden", kündigt Christoph John an. Und dazu gehört auch, dass sich die Mannschaft gemeinsam den Bundesligastart der Bayern gegen den HSV vor dem Fernseher anschaut. Wobei die Betonung auf gemeinsam liegt.

Der gebürtige Schwabe weiß, wie die Uhren beim VfB Stuttgart ticken. "Die Nachwuchsarbeit ist seit Jahren vorbildlich. Die zweite Mannschaft hat einen großen Stellenwert im Verein und ist auch zumeist im oberen Tabellendrittel gelandet."