WSV hofft auf frisches Blut

Das IHK-Gespräch verlief positiv, finanzielle Zusagen gab es aber keine. Verein könnte schon am 4. März neuen Vorstand haben.

Wuppertal. Der Unterstützung seitens Stadt, Wirtschaft und Politik darf sich der WSV auf seinem möglichen neuen Weg sicher sein, sollte er ein seriöses und nachhaltiges Konzept hinsichtlich der Neuaufstellung des Vereins vorlegen. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs im Gebäude der Industrie- und Handelskammer, an der unter anderem Vertreter des WSV-Verwaltungsrats (VWR), Oberbürgermeister Peter Jung, Sportfunktionäre und langjährige Sponsoren (insgesamt 30 Personen) teilnahmen.

„Es ist keiner mit der Erwartungshaltung gekommen, dass Schecks über den Tisch gehen“, sagte VWR-Sprecher Heiner Düssel, der sich zufrieden zur Veranstaltung äußerte. „Das waren wichtige Gespräche.“ Er appellierte in diesem Zusammenhang an die Wuppertaler Unternehmen, sich zum klassenhöchsten Fußballverein der Stadt zu bekennen. „Die großen Firmen müssen ja nicht gleich riesige Beträge geben“, so Düssel und verwies auf die finanziell ähnlich angespannte Lage beim Konkurrenten Rot-Weiß Oberhausen. „Dort haben sich nach einer Pressekonferenz des Präsidenten 21 Unternehmen gemeldet, die jeweils 1000 Euro geben wollen. „Das wäre doch mal ein Signal, dass ich mir hier auch wünschen würde“, so Düssel und ergänzte in Anbetracht der bislang für Firmen eventuell abschreckenden Vereinsstrukturen: „Wir sind willig, uns zu verändern.“

Die Präsidiumskandidaten Dieter Mühlhoff und Klaus Mathies waren am Montagabend nicht dabei. Beide wollen laut Düssel morgen die letzten Gespräche mit dem VWR führen. Am Freitag steht das Gespräch der Kandidaten mit Ex-Präsident Friedhelm Runge an. „Im positiven Falle könnten der VWR und die Abteilungsleiter am Montag, 4. März, beide Kandidaten inthronisieren“, sagt Düssel. Er hätte gerne noch ein drittes Präsidiumsmitglied, was aber zu einem späteren Zeitpunkt gewählt werden könnte. „Ich bin sehr optimistisch, dass es die Beiden machen. Wenn sie vor der hohen Hürde nicht erschrecken, wäre die Wahl von Gremiumsseite aus wohl nur eine Formalie“, sagt Düssel. Die Zusammenarbeit zwischen VWR und möglichem neuen Vorstand sei viel aktiver als bislang. „Runge ist aber das Zünglein an der Waage“, so Düssel. Einen Plan B habe man nicht in der Tasche.

Mühlhoff und Mathies haben sich laut Düssel zu 90 Prozent einen Überblick zu Finanzen und Verträgen gemacht. Ein Termin mit Lothar Stücker, Ex-Finanzvorstand des WSV, sei vereinbart. „Ihn könnte ich mir übrigens wieder sehr gut beim WSV vorstellen“, so Düssel.