WSV: Neuer Vorstand, kein Konzept
Bei seiner Vorstellung ließ der neue Präsident Klaus Mathies viele Fragen offen.
Wuppertal. Die Glocke der Sonnborner Hauptkirche schlug punkt 12 Uhr, als sich der neue WSV-Vorsitzende und Runge-Nachfolger Klaus Mathies mit den Worten „ein völlig neues Gefühl“ den 15 Vertretern von Presse und Funk vorstellte. Einen solchen Auflauf sei er aus Remscheid, wo er Vorsitzender des Fallschirmclubs ist, nicht gewohnt. „Beim WSV sei noch alles neu für ihn, sagte der 70-Jährige, der über Fallschirmabsprünge bei WSV-Spielen plauderte, und es unerhört findet, wie ehrverletzend in Wuppertal mit dem Friedhelm Runge umgegangen worden sei.
Was die Glocke für den Verein geschlagen hat, reduzierten Mathies und sein Stellvertreter, Manager Tobias Gebert, auf die Frage, wie bis zum 15. März die 35 000 Euro für die neue Regionalliga-Lizenz aufgebracht werden können. „Wir brauchen nicht über Konzepte zu philosophieren, wir müssen erst die Voraussetzung dafür schaffen“, sagte Gebert. Darin bezog er auch die Frage ein, wie die restliche Saison ab 31. März bestritten werden kann. Wenn Ex-Präsident Friedhelm Runge seine Zahlungen einstellen will, sollen 300.000 bis 500.000 Euro fehlen.
„Wir werden alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, um nicht schon nächsten Freitag sagen zu müssen, wir sind gescheitert“, sagte Gebert auf die Frage, ob auch daran gedacht sei, Friedhelm Runge erneut um Unterstützung zu bitten. Nach dessen Rücktritt im Januar sei aber von denen, die seinen Abgang gefordert hätten, nichts gekommen. Kein neuer Sponsor, die Zuschauerzahlen lägen auch nicht über dem Schnitt der Vorrunde und das Ergebnis der Blutspendeaktion, um die Regionalliga-Bürgschaft aufzubringen, sei niederschmetternd, zählte Gebert auf. 27 Blutspenden habe es bisher nur gegeben, macht zusammen etwa 1000 Euro.
„Mich hat noch keiner angerufen und gefragt, wie kann ich helfen“, fügt Mathies an. Er selbst bringe keine Sponsoren mit. „Danach ist bei meiner Wahl gar nicht gefragt worden“, sagte er. So ging die PK ohne Fakten aber mit einem Lächeln Mathies’ zu Ende. Wie angespannt die Nerven bei Gebert sind, zeigt sich anschließend, als er einer Reporterin von Radio Wuppertal Anworten zu ihren Fragen verweigerte.