Handball-Bundesliga BHC beißt sich gegen Nordhorn durch

Wuppertal · Arbeitssieg: Mit 26:21 (13:12) setzt sich der Bergische HC gegen den Aufsteiger aus Nordhorn durch.

 Kristian Nippes setzt sich durch und trifft für den BHC in der Anfangsphase der Partie in Nordhorn.

Kristian Nippes setzt sich durch und trifft für den BHC in der Anfangsphase der Partie in Nordhorn.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mehrere Male hatte der Bergische HC die Chance, das Auftaktspiel in der Handball-Bundesliga frühzeitig für sich zu entscheiden. Doch Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen blieb lange dran, profitierte von einer starken Leistung seines Torhüters Buhrmester und einigen vermeidbaren BHC-Fehlern. Das Drama vermieden die Löwen aber doch. Keeper Christopher Rudeck hielt ebenfalls herausragend, und die Mannschaft nutzte eine Viertelstunde vor Schluss ihre Chancen konsequent. Das 26:21 (13:12) war dann letztlich ungefährdet.

Einen optimalen Start erwischte der BHC in die Saison. Fabian Gutbrod traf bei seinem ersten Abschluss zwar nicht, doch Gegenspieler Luca de Boer erwischte den Rückraumspieler im Gesicht und flog direkt für zwei Minuten runter. Arnor Gunnarsson räumte in der Folge zweimal ab. Nach Philipp Vorliceks Anschlusstreffer lief Rudeck heiß. Der Torhüter entschärfte freie Würfe von Georg Pöhle, Vorlicek und nochmals Pöhle. Auf der anderen Seite versenkten die Gäste aus dem erweiterten Tempospiel ihre Chancen und gingen 6:1 in Führung.

Besser hätten die ersten Minuten der Bundesliga-Saison aus Löwen-Sicht nicht laufen können. Doch HSG-Coach Geir Sveinsson reagierte mit einer Auszeit und durfte danach zuschauen, wie sich seine Mannschaft in die Partie zurück kämpfte. Dem BHC war es bis dahin eigentlich gut gelungen, die Euphorie gleich aus der Partie herauszunehmen, und auch die Körpersprache der Hausherren deutete nicht unbedingt auf eine Aufholjagd hin. Doch die Souveränität der ersten Minuten hielt beim BHC nicht an. Mit jedem Treffer der Gastgeber kam ein bisschen mehr Feuer ins mit 2496 Zuschauern ordentlich gefüllte Euregium.

Die Lockerheit der Anfangsphase ging schnell verloren

Die Löwen wirkten in dieser Phase nicht souverän, leisteten sich technische Fehler und machten es den Nordhornern ziemlich einfach, wieder ins Spiel zu finden. Eine umstrittene Zeitstrafe gegen Csaba Szücs wegen absichtlichen Fußspiels und einen vergebenen Siebenmeter von Arnor Gunnarsson nutzten die Niedersachsen, um auf 5:7 heranzukommen. Als dann auch noch Jeffrey Boomhouwer und Leos Petrovsky frei gegen den immer stärker werdenden Björn Buhrmester im HSG-Tor scheiterten, fanden die Hausherren komplett ins Spiel zurück.

In Rückstand gerieten die Gäste nicht, schafften es aber auch nicht, sich wieder ein wenig abzusetzen. Nachdem Linus Arnesson seinen dritten Treffer durch einen schönen Abschluss aus dem Rückraum markiert und dabei eine Hinausstellung gegen Toon Leenders gezogen hatte, wäre sogar ein 14:12 zur Pause möglich gewesen. Doch der BHC bemerkte die heruntertickende Zeit nicht und erzwang daher keinen Abschluss mehr.

Sollten sich solche Nachlässigkeiten rächen? Nach der Halbzeit hatten die Bergischen erneut viele Chancen, den Vorsprung etwas auszubauen, doch insbesondere Jeffrey Boomhouwer biss sich die Zähne an Buhrmester aus. Der Niederländer verwandelte zwar die Siebenmeter, scheiterte aber bei freien Abschlüssen aus dem Spiel. Auch Max Darj scheiterte zweimal frei vom Kreis.

Sebastian Hinze reagierte, brachte Neuzugang Sebastian Damm auf der linken Außenbahn. Da Csaba Szücs seine zweite Hinausstellung kassierte, setzte der Trainer nun auf Lukas Stutzke im Deckungszentrum. Der 21-Jährige war direkt auf der Höhe, zeigte auch im Abschluss Dynamik und zog zwei Siebenmeter. Und dann schafften die Löwen es doch noch, eine dramatische Endphase zu verhindern. Max Darj traf doppelt, Damm blieb beim Gegenstoß abgebrüht – 20:16. Zwischendurch war es Christopher Rudeck, der der HSG die Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonstart raubte.

Der Freudentanz der BHC-Spieler viel verhalten aus, es überwog die Erleichterung. „Defensiv war das wirklich sehr gut“, meinte Rudeck. „Aber offensiv lief nicht alles nach Plan, wir schmeißen da auch ein paar Bälle weg. Ich hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, dass wir es lösen werden, wenn wir im Positionsangriff stehen.“