Handball-Bundesliga BHC spielt Wetzlar in die Knie
Wuppertal · Handball-Erstligist gewinnt in der Uni-Halle nach sehr starker Leistung mit 33:30 (16:15).
In der Uni-Halle bleibt der Bergische HC eine Bank. Der letztjährige Tabellensiebte der Handball-Bundesliga, der in den vergangenen zwei Jahren in Wuppertal nur zwei Niederlagen kassiert hatte, gewann am Sonntag auch das Verfolger-Duell gegen die HSG Wetzlar nach einer sehr konzentrierten Leistung mit 33:30 (16:15) und bleibt damit in der oberen Tabellenhälfte.
Lange war es das spannende Spiel auf Augenhöhe, das die Zuschauer hatten erwarten dürfen, denn beide Teams verfolgen eine ähnliche Idee: Tempospiel aus der Abwehr heraus. Wobei beide das zunächst beim Gegner gut zu verhindern wussten, wenig Fehler machten und so wenige Möglichkeiten zum Gegenstoß gaben. Da waren zunächst vor allem die Rückraumreihen gefragt, wo Wetzlar mit Shootern wie Stefan Cavor oder Lenny Rubin etwas besser besetzt zu sein scheint. Doch der BHC stand dem mit den cleveren und beweglichen Kristian Nippes und Linus Arnesson in nichts nach und hatte mit Fabian Gutbrod auch einen guten Scharfschützen. Mit dem Pausenpfiff hatte Gutbrod, der zuvor fünfmal getroffen hatte, sogar die Chance, den BHC erstmals mit zwei Treffern in Führung zu bringen, scheiterte aber aus guter Position an Torwart Tibor Ivanisevic.
Beim BHC hatte im Kasten Christopher Rudeck begonnen, bekam aber kaum eine Hand an den Ball und war auch bei den sicheren Siebenmetern von Wetzlars Linksaußen Maximiian Holst chancenlos. Mit Tomas Mrkva im Tor bekam der BHC, der eine zwischenzeitliche Führung wieder hatte abgeben müssen, erneut Oberwasser. Klasse sein Paraden beim Stand von 15:15 und 16:15 für den BHC, die dann von Jeffrey Boomhouwer und Arnor Gunnarsson, die artistisch die abgewehrten Bälle in den eigenen Ballbesitz retteten, veredelt wurden. Die Stimmung in der mit 2455 Zuschauern gut besetzten Uni-Halle war da natürlich überschäumend.
Tomas Mrkva
wird zum Hexer
Ein Problem scheinen beim BHC in dieser Saison die Siebenmeter zu bleiben. Sowohl Arnor Gunnarsson als auch Jeffrey Boomhouwer scheiterten mit ihren ersten Versuchen. Doch das relativierte sich nach dem dritten Siebenmeter, den Gunnarsson zum 18:15 verwandelte. Weil der gefoulte Max Darj in dieser Szene eine Zwei-Minuten erhielt, als er aus Ärger gegen eine Werbebande trat, und Tomas Mrvka im Gegenzug gleich zweimal Klasse parierte, wurde die Halle nun zum Hexenkessel. Mit Mrkva als Hexer, denn der aus Balingen gekommene Torhüter hielt weiter überragend. Als Jeffrey Boomhouwer nach 44 Minuten per Gegenstoß in Unterzahl das 25:20 erzielte, war die Vorentscheidung gefallen. Zwar steckte Wetzlar nie auf, doch bewies der BHC endlich über 60 Minuten Konstanz und ließ sich auch durch offene Felddeckung (4:2) nicht mehr beirren.