DHB-Frauen beenden WM-Vorrunde mit Kantersieg

Kolding (dpa) - Nach dem 37:19 (18:11)-Kantersieg im letzten und unbedeutenden Vorrundenspiel gegen die Demokratische Republik Kongo am Freitagabend muss die Auswahl des Deutschen Handballbunds am Samstag aus Kolding 280 Kilometer nordwärts reisen.

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Gegen den Weltmeister haben die deutschen Frauen schon in der Vorrunde gespielt und verloren, im WM-Achtelfinale wartet am Sonntag der Olympiasieger und Europameister: Für die deutschen Handballerinnen bleiben die Aufgaben bei der Weltmeisterschaft in Dänemark denkbar schwer. In Frederikshavn muss die DHB-Auswahl ihr Achtelfinale tags darauf gegen Norwegen gewinnen, um ein Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier zu sichern.

„Wir nehmen, was kommt, wir können es sowieso nicht beeinflussen“ sagte Linksaußen Lone Fischer, die gegen die Kongolesinnen mit acht Treffern beste deutsche Torschützin war. Die DHB-Truppe beendete die Vorrunde mit 6:4 Punkten auf dem dritten Platz, die Norwegerinnen wurden Zweite in Parallelgruppe D - und haben am Sonntag quasi Heimrecht, denn die Halle ist fast komplett mit Fans aus dem Norden ausverkauft.

Mit dem dritten Sieg im fünften Spiel hatten die Deutschen ihren klaren Aufwärtstrend bestätigt, ohne von den Afrikanerinnen groß gefordert zu werden. Nach dem 40:28 am Donnerstag gegen Südkorea hatten sie sich das Achtelfinal-Ticket frühzeitig gesichert. „Die Mannschaft hat sich toll entwickelt, hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert“, sagte Bundestrainer Jakob Vestergaard, der nur mit dem Fehlstart gegen Frankreich (20:30) unzufrieden war: „Der Auftakt war mies, dann war es okay, und gegen die Koreanerinnen war es dann richtig super“, meinte Vestergaard.

Mit jedem Spiel funktionierte das Tempospiel besser, zudem stand die Abwehr vor den im gesamten Turnierverlauf überragenden Torfrauen Katja Kramarczyk und Clara Woltering mit Ausnahme der Partie gegen Frankreich hervorragend. „Gerade auf diese Abwehrleistung können wir gegen Norwegen aufbauen“, sagte die 21-jährige Xenia Smits, die wie sechs weitere DHB-Spielerinnen ihre erste WM spielt.

„Die Stimmung war immer gut, von Spiel zu Spiel haben wir es nun auch geschafft, diese positiven Emotionen immer besser aufs Feld zu bringen“, sagte Kramarczyk und spielte auf die Kritik an der Kaderzusammenstellung im Vorfeld der WM an. Mit einem Durchschnittsalter von 24,8 Jahren stellt Deutschland eine der jüngsten WM-Mannschaften.

Der Umbruch, da sind sich alle einig, ist bislang gelungen. Die jungen Außenspielerinnen wie Alexandra Mazzucco oder Franziska Müller haben ebenso ihre Nominierung gerechtfertigt wie Smits oder die kampfstarke Kreisläuferin Julia Behnke. Nun aber wartet die wahre Reifeprüfung auf das Vestergaard-Team. Aber selbst im Fall einer Niederlage gegen Norwegen wäre der Olympia-Traum noch nicht geplatzt. Dann muss aber eine Woche gezittert werden, bis feststeht, welche Mannschaften sich für diese Turniere qualifizieren.