Auf einmal Nummer 1 der Welt: Kugelstoßerin Schwanitz

Dortmund (dpa) - Wenn alles gutgeht, steht Christina Schwanitz gerade am Anfang eines aufregenden Jahres. Im August will sie bei der Leichtathletik-WM in Moskau etwas reißen und danach im September ihren Freund heiraten.

Was lange Zeit kaum jemand beachtet hätte, wurde bei den deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund eifrig notiert. Denn die Kugelstoßerin, die so häufig im Schatten von Nadine Kleinert stand, stellte am Samstag mit 19,79 Metern eine Weltjahresbestleistung auf und gilt nun auch als Favoritin bei den Europameisterschaften am nächsten Wochenende in Schweden.

„Es ist ein hammergeiles Gefühl, so nach Göteborg zu fliegen“, sagte sie. „Es wäre schön, wenn ich da auch gewinnen würde. Aber die Russinnen, die Weißrussinnen: Man weiß nie, man weiß nie...“

Die 27-Jährige vom LV Erzgebirge ist ein temperamentvoller Typ - während des Wettkampfes emotional, danach schlagfertig. Ihren Erfolg erklärt sie damit, erstmals seit fünf Jahren wieder schmerzfrei zu sein. Im November wurden ihr aus jedem Fuß fünf Schrauben entfernt, nachdem Ärzte bei ihr erst schiefe Großgrundzehengelenke entdeckt und danach „Pfusch am Bau“ betrieben hatten, wie sie es formuliert. Durch diese OP und das Erlebnis Olympia hätte es bei ihr „Klick gemacht. Seitdem“, so Schwanitz, „macht mir jeder Wettkampf Spaß.“