Kein Meineid: Kenteris und Thanou freigesprochen

Athen (dpa) - Die beiden ehemaligen griechischen Weltklasse-Sprinter Kostas Kenteris und Katerina Thanou sind von einem Berufungsgericht in Athen vom Vorwurf des Meineids freigesprochen worden.

Kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele 2004 in Athen sollen die beiden Sportler einen Motorradunfall vorgetäuscht haben, um sich einem anstehenden Dopingtest zu entziehen. Kenteris, der Olympiasieger des Jahres 2000 über die 200 Meter, und Thanou, die in Sydney die Silbermedaille hinter der des Dopings überführten Marion Jones gewonnen hatte, waren bei den Spielen in Athen die größten griechischen Medaillenhoffnungen gewesen. Nach dem angeblichen Unfall traten sie bei den Spielen nicht an. Für die olympischen Sommerspiele war es der größte Skandal seit der positiven Dopingprobe von Ben Johnson bei den Spielen in Seoul 1988.

Der mittlerweile 37 Jahre alte Kenteris und die ein Jahr jüngere Thanou waren im Mai von einem Athener Gericht zu einer Haftstrafe auf Bewährung von 31 Monaten verurteilt worden. Das Berufungsgericht sah es nicht als erwiesen an, dass die beiden Sprinter einen Meineid geleistet hatte. Nach dem Olympiaskandal waren sie wegen insgesamt drei verpasster Dopingtests bis Dezember 2006 gesperrt worden.

Christos Tzekos, der damalige Trainer von Kenteris und Thanou, bekam 33 Monate, die ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt worden waren. Für Tzekos wurde die Strafe nun auf zwölf Monate reduziert. Das Berufungsgericht hielt jedoch am Vorwurf fest, dass Tzekos im Besitz von illegalen Substanzen gewesen sei.