Unger: Wichtig, dass Top-Sprinter erwischt wurden

Stuttgart (dpa) - Der deutsche 200-Meter-Rekordhalter Tobias Unger ist froh darüber, dass es bei den jüngsten Dopingfällen in der Leichtathletik „Staaten getroffen hat, die für einen sehr unsensiblen Umgang mit dem Thema Doping bekannt sind.

Aus dieser Sicht war es schon enorm wichtig, dass jemand aus der ersten Reihe erwischt wurde.“ Dies sagte der 34 Jahre alte Sprinter des VfB Stuttgart den „Stuttgarter Nachrichten“.

Es erschrecke ihn aber auch, dass es beim Skandal um Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) Weltklasse-Leichtathleten getroffen habe. „Bisher wurden nur solche Fälle bekannt, in denen es sich um Leute aus der zweiten und dritten Garde handelte“, erklärte Unger. Es schmerze ihn allerdings, dass jetzt wieder die ganze Branche „unter Generalverdacht“ stehe.

Der vierfache deutsche Meister über 100 Meter sieht die Aufdeckung der Fälle dennoch positiv. „Es sieht so aus, als greifen die Kontrollen. Und damit werden vielleicht auch die Zeiten der deutschen Sprinter aufgewertet“, hofft Unger. Er denke da an den aktuellen deutschen 100-Meter-Meister Julian Reus aus Wattenscheid, der trotz einer Zeit von knapp über zehn Sekunden kaum beachtet werde.