Analyse Mobilität, Infrastruktur und Digitalisierung - der Olympia-Plan wirft Fragen auf
Zu NRWs Olympia-Konzept sind noch viele Fragen offen. Wo es etwa ein Olympiastadion geben kann, steht noch in den Sternen.
Düsseldorf. Bochum? Nicht berücksichtigt. Wuppertal? Gar nicht angesprochen, bei der Stadt wusste man am Freitag von nichts. Die ganze Oberbergische Region ist nicht Teil des Plans, den am Freitag der Kölner Sportmanager Michael Mronz mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) präsentiert hat. Das Beispiel Krefeld beweist, dass Mronz ein „working paper“ (ein veränderbares Konzept) erstellt, das längst nicht mit allen bis ins Detail abgesprochen ist. Sondern Möglichkeiten aufzeigt. Boxen im Königspalast in Krefeld? Man sei durchaus auch überrascht worden, hieß es aus Krefeld, aber Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) wusste dann doch am Freitag in der Düsseldorfer Staatskanzlei auf passende Begeisterung zu schalten: „Die Krefelderinnen und Krefelder werden kämpfen. Wenn es sein muss über mehrere Runden.“
Der Plan ist ehrgeizig. Eine ganze Region? 2032? Vielleicht schon vier Jahre nach Paris wieder in Europa? Olympia sei 2018, 2020 und 2022 (Pyeongchang, Tokio, Peking) immer nach Asien gegangen, sagt Mronz, alle Städte lägen nicht einmal 1000 Kilometer voneinander entfernt. Kein Hindernis also? Mronz hat große Pläne. Es soll um vernetzte Mobilität, Infrastruktur und Digitalisierung gehen, vieles wird möglich sein, muss möglich sein, was man sich heute noch nicht vorstellen könne. Das größte Problem wird sein, dass Olympia in einer Region nie kompakt ist. Olympia als Katalysator einer schwächelnden Region? Ministerpräsident Armin Laschet könnte diesen Katalysator ganz gut gebrauchen, da wurde ja allerhand versprochen in den vergangenen Monaten. Stauland NRW.
Fragen sind offen: Ein Olympiastadion etwa müsste gebaut werden, wenn sich nicht der 1. FC Köln für ein neues Stadion entscheiden sollte, es gibt Überlegungen mit dann womöglich ausziehbaren Tribünen. „Vielleicht kann es auch zwei Olympiastadien geben“, sagt Mronz: eines für die Leichtathletik-Wettbewerbe, eines für Eröffnungs- und Schlussfeier, das man zurückbauen könne. Vieles ist offen. Ein olympisches Dorf, ein Pressezentrum? Später. Kosten? Das könne man verlässlich jetzt nicht sagen, sagt Mronz. Jetzt ist Begeisterung gefordert. Es wird ein langer Weg.