Pläne in NRW Olympia in NRW? SPD will Machbarkeitsstudie, Regierung lehnt das ab
Von Begeisterung für das Olympia-Projekt ist keine Rede mehr.
Als 2016 die Idee für Olympische Spiele in NRW aufgekommen sind, war der damalige Landtags-Oppositionsführer Armin Laschet (CDU) Feuer und Flamme. Und auch die seinerzeitige SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schien angetan. Sie wollte ein „bürgernahes, bodenständiges, ökologisches Olympia von Köln bis zum Ruhrgebiet“ und sagte: „Ich würde mich über nichts mehr freuen, als über Olympische Spiele in NRW.“
Von jener Begeisterung ist wenig geblieben. Das Projekt stockt, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der ab Freitag in Düsseldorf seine Mitgliederversammlung abhält, reagiert auf die Bemühungen des Sportmanagers Michael Mronz mit seinen gediehenen Infrastruktur-Plänen erschreckend verhalten. Die Regierungsparteien CDU und FDP verhalten sich wenig inspiriert und unterstützen leidlich Mronz’ Bemühungen. Und der jüngste Vorstoß der SPD schwankt zwischen neuem Anstoß und schadenfreudigem Rühren in vermuteten Wunden: Die Sozialdemokraten haben im Landtag beantragt, eine Machbarkeitsstudie zu einer Olympiabewerbung für das Jahr 2032 in den Etat 2019 einzustellen. Die Kosten dafür setzte die Fraktion mit 400.000 Euro an. Das hat die Regierung aber abgelehnt. Stattdessen wolle Laschet, so hieß es, bei der Mitgliederversammlung des DOSB noch einmal für das Projekt Olympia und mehr Klarheit werben.
Das reicht der SPD nicht. „Mit diesem Antrag wollen wir Klarheit darüber schaffen, ob Olympische Spiele an Rhein und Ruhr überhaupt machbar und realistisch sind“, sagte Rainer Bischoff, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. Es gehe darum, „volle Transparenz über die Kosten, aber auch über die Folgenutzung der benötigten Anlagen herzustellen“. Laschet habe häufiger für die Idee geworben, sich zuletzt „aber weggeduckt“. Bischoff: „Es ist Zeit, dass die Landesregierung Farbe bekennt.“ Die SPD hingegen habe als einzige Fraktion eine Position: „Wir sind nur dann für Olympia in NRW, wenn sie von der Mehrheit der Bevölkerung gewollt sind. Und es dürften keine Spiele werden, die zulasten des Breitensports gehen.“