Springreiter Deußer gewinnt Weltcup 2014
Lyon (dpa) - Neuer Weltcupsieger der Springreiter ist Daniel Deußer. Der Profi setzt sich beim Finale in Lyon durch. Zweitbester Deutscher ist Ludger Beerbaum auf Rang zwei. In der Dressur reitet Helen Langehanenberg ebenfalls auf Platz zwei.
Beerbaum gratulierte dem neuen Weltcup-Gewinner Deußer noch während des Sieger-Interviews. „Klasse, du hast absolut verdient gewonnen“, rief der Zweite dem 32-Jahre alten Sieger zu. Für Deußer war es der erste Weltcup-Gesamtsieg, den er sich beim Final-Turnier in Lyon sicherte.
„Ich bin sehr, sehr glücklich“, sprach Deußer in die Mikrofone: „Ich hatte nicht damit gerechnet, auch wenn ich mit hohen Zielen hier hingefahren bin.“ Marcus Ehning aus Borken beendete die Weltcup-Saison auf Platz vier und rundete das hervorragende Abschneiden der deutschen Reiter ab.
„Das war klasse“, schwärmte Bundestrainer Otto Becker: „Ich bin heute super-happy.“ Becker lobte vor allem seine drei Reiter unter den Top five: „Sie sind überragend geritten. Das war klasse, wie sie sich hier gezeigt haben.“
Die deutschen Springreiter rehabilitieren sich in Lyon für das beispiellose Fiasko, das sie vor einem Jahr in Göteborg erlebt hatten. Seit der Weltcup-Gründung 1979 hatte es kein so schlechtes Ergebnis wie 2013 in der schwedischen Hafenstadt gegeben. „Wir sind hier nicht geritten, um uns zu rehabilitieren“, konterte der Bundestrainer: „Wir sind hier angetreten, um gut abzuschneiden.“
„Mein Pferd ist in Topform“, schwärmte Deußer über seinen elfjährigen Schimmel-Hengst Cornet D'Amour. „Wenn man zum Weltcup-Finale fährt, dann will man auch gewinnen, wenn man so ein Pferd zur Verfügung hat.“ Auch Beerbaum war zufrieden. „Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, dass ich Zweiter werde, dann hätte ich sofort unterschrieben“, sagte der 50-Jährige.
„Wir finden immer besser zusammen“, sagte Ehning über seinen elfjährigen Hengst, den er noch nicht einmal ein Jahr reitet. „Es fühlt sich immer besser an“, beschrieb der dreifache Weltcup-Gewinner seine fünf fehlerfreien Ritte mit dem elfjährigen Schimmel.
Eine vordere Platzierung verpasste Christian Ahlmann. „Er wollte da nicht hin“, sagte der 39-Jährige aus Marl über seinen Wallach Aragon, der an einer Zweifachen Kombination vorbeilief und allein in der zweiten Runde zwölf Strafpunkte sammelte. „Bis dahin war er super, aber er ist schwer zu überzeugen wenn er nicht will.“ So rutschte er auf Platz 14 ab. Auf Rang 26 kam Lars Nieberg (Sendenhorst) mit Leonie.
In der Dressur hatte zuvor Helen Langehanenberg die Titelverteidigung verpasst und den zweiten Platz belegt. Die 31 Jahre alte Reiterin aus Billerbeck bei Münster erhielt für ihre Kür mit dem Hengst Damon Hill 87,339 Prozentpunkte. Neue Weltcup-Siegerin ist die britische Doppel-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Valegro (92,179).
„Wir hatten schon lange keine Fehler mehr. Schade, dass es hier passiert ist“, analysierte die 31-Jährige aus Billerbeck und versicherte: „Ich bin nicht enttäuscht, bestimmt nicht nach einem zweiten Platz.“
Der erste Weltcup-Triumph der britischen Doppel-Olympiasiegerin hatte allerdings einen Beigeschmack, denn Dujardin hatte die Qualifikation für das Final-Turnier verpasst und durfte nur aufgrund einer Wildcard in Lyon starten. Der Siegerin war das alles egal. „Offensichtlich bin ich hier, und ich bin froh, hier zu sein“, antwortete Dujardin auf die Frage nach der verpassten Qualifikation.
Auf Platz fünf landete in Lyon Isabell Werth aus Rheinberg mit El Santo (79,071). Debütantin Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen schloss mit Unee (77,768) ihr erstes Weltcup-Finale als Siebte ab und komplettierte die starke Teamleistung.