French Open: Lösbare Aufgaben für deutsche Tennisprofis
Paris (dpa) - Die beiden besten deutschen Tennisspielerinnen bangen um ihren Start bei den French Open. Nachdem Andrea Petkovic beim WTA-Turnier in Nürnberg bereits zum Auftakt mit einer Oberschenkelzerrung aufgeben musste, wurde auch Angelique Kerber von einer Verletzung gestoppt.
Die Kielerin konnte wegen Rückenproblemen nicht zu ihrem Halbfinale gegen Roberta Vinci aus Italien antreten. Ihr Einsatz in Paris ist ebenso ungewiss wie das Mitwirken von Vorjahres-Halbfinalistin Petkovic. Die beiden Fed-Cup-Spielerinnen wollen jedoch alles versuchen, um von Sonntag an in Roland Garros dabei zu sein. „Ich bin eine Kämpferin“, sagte Kerber, nachdem sie die Tränen getrocknet hatte.
Bei all den körperlichen Malaisen konnte auch die günstige Auslosung für das Sandplatz-Spektakel die Stimmung nicht aufhellen. Petkovic trifft in der ersten Runde auf Shelby Rogers aus den USA, Kerber bekommt es zum Auftakt mit der Ungarin Timea Babos zu tun. Insgesamt sind bei dem mit etwas mehr als 28 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Event zehn deutsche Damen für das Hauptfeld qualifiziert. Dinah Pfizenmaier überstand die Qualifikation.
„Ich denke, mit der Auslosung können alle ganz gut leben“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner zu den Paarungen der deutschen Spielerinnen. „Auch die Ungesetzten treffen alle nicht auf eine der Topspielerinnen, das ist ok.“ Am schwersten erwischte es die Bonnerin Annika Beck, die auf die an Nummer 14 gesetzte Agnieszka Radwanska aus Polen trifft.
Petkovic stand nach ihrer verletzungsbedingten Aufgabe beim WTA-Turnier in Nürnberg am Donnerstagabend zum ersten Mal in Paris auf dem Platz und schlug vorsichtig ein paar Bälle. „Bei ihr müssen wir abwarten. Mit einer Zerrung ist nicht zu spaßen“, sagte Rittner. Das Gleiche gilt für Kerber, die schon in der Vergangenheit immer mal wieder Probleme mit dem Rücken hatte.
Bei den Herren spielt der an Nummer 22 gesetzte Philipp Kohlschreiber am Anfang gegen Go Soeda aus Japan. Gerade einmal fünf Deutsche sind bislang im Hauptfeld dabei, was die Krise im deutschen Männer-Tennis ein weiteres Mal unterstreicht. Der lange verletzte Florian Mayer erwischte mit dem an Position 19 notierten Spanier Roberto Bautista Agut zudem ein schweres Los. Über die Qualifikation schaffte der Stuttgarter Michael Berrer den Sprung ins Turnier. Zudem wird der Sieger des Qualifikations-Duells zwischen Matthias Bachinger und Tim Pütz von Sonntag an im Stade Roland Garros dabei sein.
Für Titelverteidiger Rafael Nadal dürfte der Weg zu seinem zehnten Triumph in Paris so steinig werden wie noch nie. Der zuletzt schwächelnde Spanier wurde in eine Tableau-Hälfte mit dem derzeit übermächtig scheinenden Novak Djokovic gelost. Bereits im Viertelfinale könnte es damit zum Giganten-Duell kommen. Auch der in diesem Jahr auf Sand bislang so erfolgreiche Andy Murray befindet sich in der Hälfte von Djokovic und Nadal.