Biathlon-Trainer Pichler wird 60
Antholz (dpa) - Die 60 ficht Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler nicht an. „Was die Jahreszahl angeht, da bin ich schmerzfrei. Die spielt für mich keine Rolle“, sagte er dem „Münchner Merkur“ kurz vor seinem runden Geburtstag am Freitag.
Trotzdem hat der ältere Bruder von Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler sein Leben total umgekrempelt. Nach seiner Trainer-Mission in Russland hat er 22 Kilogramm abgenommen. „Ich trainiere jetzt wie ein Leistungssportler, weil ich einen Riesenspaß daran habe.“
Bei den Schweden, da machte er sich vor allem als Trainer der legendären Magdalena Forsberg einen Namen, ist er in diesem Winter wieder Berater. Außerdem macht der Teilzeit-Zöllner die Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke als Konditionstrainer fit. Die Kieler-Woche-Siegerinnen wollen den Sprung zu Olympia 2016 schaffen.
Nur den ersehnten Job als Stützpunktleiter in seiner Heimat hat Pichler nicht bekommen. „Ich bin überhaupt überrascht, dass der deutsche Sport kein Interesse an mir hat. Schließlich habe ich zuletzt drei Jahre in Russland gearbeitet. Das spricht schon ein bisschen von Arroganz“, schreibt er der deutschen Sportführung ins Stammbuch. Als Biathlon-Trainer will er künftig nicht mehr arbeiten: „Reizen würde mich die Rolle des Sportdirektors.“